Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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In dieser Woche dürfte der "Prime Day" von Amazon nicht nur den Paketdiensten viel zusätzliche Arbeit und dem Online-Händler viel zusätzlichen Umsatz bescheren, auch im Fernsehen macht sich die Sonderaktion schon seit mehreren Tagen bemerkbar. Am Sonntag liefen nun 160 Spots für den "Prime Day", die zusammen eine enorme Reichweite von 104,46 XRP generierten. Damit musste sich Amazon in Sachen Reichweite nur den RTL-eigenen RTL+-Spots sowie den Lidl-Angebotsspots geschlagen geben.

Und nicht nur Amazon setzt auf die Wirkung solcher künstlich geschaffener Angebotsevents, auch Saturn trommelt derzeit kräftig für sein "Technik-Festival". Hier wurden sogar gleich 221 Spots geschaltet, die zusammen aber trotzdem auf eine deutlich geringere Reichweite als die Amazon-Spots kamen. Mit knapp 65 XRP reichte es aber für einen starken fünften Platz im Werberanking von AdScanner.

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.  

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Die mit Abstand höchste Anzahl an Spots wurden auch am gestrigen Sonntag aber wieder für die Kreditvermittler-App Smava geschaltet: 339 Mal liefen die Clips gestern - und seit einiger Zeit werden ja auch reichweitenstärkere Umfelder belegt, was dazu führte, dass auch die Brutto-Gesamtreichweite mit 88,22 XRP ziemlich hoch war. Google wirbt derzeit unterdessen derzeit ziemlich häufig für sein Pixel-Smartphone und kam mit 193 Spot-Ausstrahlungen auf eine Reichweite von rund 50 XRP.