Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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Erneut hat RTL Deutschland am Donnerstag die eigenen TV-Kanäle genutzt, um intensiv für seinen Streamingdienst RTL+ zu trommeln. Zahlreiche Spots liefen über alle Free-TV-Kanäle hinweg, die meisten davon bei Vox. All das führte einmal mehr zu viel Aufmerksamkeit: Mit einem XPR-Wert von 98,21 landete RTL+ wieder auf dem Spitzenplatz - mit einem deutlichen Vorsprung vor der aktuellen 5G-Kampagne von O2, die auf 81,36 kam. O2 belegt zudem noch einmal den neunten Platz mit weiteren Spots für O2.

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.

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Gerade einmal zehn Spots reichten unterdessen dem Wettanbieter Tipico, um Aufmerksamkeit auf sein Business zu lenken - was auch daran lag, dass sieben davon bei RTL und damit im Umfeld der quotenstarken Europa-League-Übertragung zu sehen waren. Mit Erfolg: Der XPR belief sich dadurch auf 49,85. Die drei weiteren Spots entfielen übrigens auf den Spartensender Sport1. Auch Rewe schielte am Donnerstag übrigens auf Fußball-Fans, streute seine insgesamt 58 Ausstrahlungen aber wesentlich breiter, allen voran bei DMAX, wo fast ein Viertel aller Spots der "Scheine für Vereine"-Kampagne zu sehen waren. Unterm Strich kam dadurch ein XPR von knapp mehr als 50 zustande.

Nur knapp einen Platz unter den Reichweiten-Top-10 verfehlte übrigens Peek & Cloppenburg, das dafür jedoch das Ranking der meisten Spot-Ausstrahlungen anführte. Ganze 307 Mal wurde am Donnerstag für das Modehaus getrommelt. Da konnte selbst Smava nicht mithalten.