In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.
Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.
Die höchste Reichweite erzielten dabei auch am Dienstag wieder die Spots für den Streaming-Dienst RTL+, die RTL Deutschland in hoher Schlagzahl auf seinen eigenen Sendern zeigte. Reichweitenstärkster externer Werbekunde war hingegen der AdScanner-Auswertung zufolge Wortmann Fashion Retail für seinen Schuh-Shop Tamaris. Zusammengenommen erreichten die unterschiedlichen Spots hier eine Brutto-Reichweite von 81,47 XRP.
Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.
Und bei Tamaris ist die Zahl der tatsächlich erreichten unterschiedlichen Personen tatsächlich erheblich geringer als es die Brutto-Reichweite zunächst suggerieren könnte. Das hängt mit der Schaltungs-Strategie zusammen: Tamaris setzt auf wenige Sekunden lange Spots, in denen lediglich ein Schuh begleitet von Vogelgezwitscher zu sehen ist mit einem abschließenden Hinweis auf den Shop. Diese Quickies werden dann dafür teils mehrfach in einem Werbeblock geschaltet - während "Bauer sucht Frau" waren verschiedene Versionen der Tamaris-Spots zwischen 21:05 und 21:08 Uhr beispielsweise drei Mal zu sehen. In die Brutto-Reichweite gehen all diese Spots einzeln ein, natürlich ist es aber das gleiche Publikum, das erreicht wird. Hohe Reichweiten steuerte zudem das Sponsoring von "GZSZ" bei - auch hier erreichen die mehrfachen Ausspielungen dann aber natürlich eine weitgehend identische Zielgruppe.
Die rein nach Anzahl der Ausstrahlungen meistbeworbene Marke war am Dienstag unterdessen der Modehändler Peek und Cloppenburg gefolgt vom Kreditvermittler Smava und den HelloFresh-Kochboxen. HelloFresh schaltete dabei übrigens gar nicht auf öffentlich-rechtlichen Sendern und Sendern der AdAlliance. Die sehr hohe Anzahl kommt auch dadurch zustande, dass viele kleine Sender sehr häufig belegt wurden, am häufigsten liefen die Spots auf N24 Doku gefolgt von Warner TV Film und Servus TV Deutschland.