Erstmals sichtbar für alle: Die Quotenkurven der acht großen deutschen Vollprogramme in der Primetime, basierend auf der Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten. Mehr Hintergrund zu den neuen Daten gibt es hier. Die wichtigsten Erkenntnis aus den Kurven ist nicht, wer vorne liegt. Diese Erkenntnis ist aussagekräftig für die gemessenen Vodafone-Haushalte, aber nicht gewichtet, auch wenn sich die Ergebnisse nach Erfahrungen von AdScanner und Vodafone jenen der Zielgruppe 14 bis 59 annähern.
Wertvoller und in sich aussagekräftig sind die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten, deren Profiteuren und der Entwicklung von Reichweiten innerhalb einer Sendung. Das erlaubt Deutungen, die bislang ohne zugängliche Minuten- bzw. Sekundenverläufe nicht möglich waren. Etwa ob eine Sendung von Beginn an wenige Zuschauende hatte oder aber während der Ausstrahlung massiv verlor. Die folgenden Quotenkurven spiegeln die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten wider.
Mit dem Kurvenverlauf der Montagsprimetime kann sich RTLzwei vermutlich ganz gut anfreunden. Der Staffelstart von "Love Island" sammelte nämlich Stück für Stück Zuschauende ein und erreichte das beste Level kurz vor dem Ende der Folge, also um kurz vor 21:45 Uhr, als RTL mit seinem "Wer wird Millionär?" passenderweise auch noch in einer Werbeunterbrechung war. Eine anschließend gezeigte "Die Geissens"-Folge musste sich dann von niedrigerem Niveau her kommend, wieder nach oben kämpfen.
RTL hatte größere Probleme, je später der Abend wurde. Schon zum Ende der "Wer wird Millionär?"-Folge waren die Reichweiten leicht rückläufig, sie sanken dann im Verlauf des rund 15 Minuten langen "RTL Direkt" und dem nachfolgenden "Extra" weiter. RTL gab, wie die Übersicht der Bewegungen der Zuschauenden anzeigt, am Montag die meisten fernsehenden Menschen an das öffentlich-rechtliche Fernsehen ab: Nämlich ans ZDF und Das Erste. Wie üblich fand auch ein größerer Austausch des Publikums direkt zwischen dem Ersten und dem ZDF statt.
Auffällig auch am Montag wieder: Publikum mit hohem Informationsbedürfnis wanderte vom Ersten mitunter zum privaten Nachrichtensender ntv ab. Von dem sammelte Das Erste dann aber auch wieder nicht unwesentlich Publikum ein.
ZapIn und ZapOut ist die tägliche Betrachtung des Nutzungsverhalten mit der Frage: Wohin verlieren die größten acht größten deutschen Vollprogramme ihre Zuschauenden im Verlaufe eines Tages eigentlich und von welchen Sendern wiederum zappt das Publikum zu ihnen? Unsere ZapMap liefert Erkenntnisse zu Wettbewerbssituationen: Zwischen welchen Sendern herrscht der intensivste Publikumsaustausch?