Auch am Mittwoch war das Informationsbedürfnis in Sachen Krieg in der Ukraine in Deutschland weiterhin hoch, insbesondere auch in den jüngeren Altersgruppen. So machten 1,83 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer den "Brennpunkt" um 20:15 Uhr zur meistgesehenen Sendung des Tages, nur knapp dahinter folgte die 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" (wobei hier nur die Sendung im Ersten gewertet wird, durch die Parallel-Ausstrahlung u.a. in den Dritten erhöht sich die Reichweite noch deutlich).
Der "Brennpunkt" erreichte so bei den 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 22,7 Prozent - und damit wesentlich mehr als beim Gesamtpublikum, wo 5,01 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer für 16,2 Prozent Marktanteil reichten. Auch bei der "Tagesschau" im Ersten lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen mit 22,4 Prozent signifikant höher als beim Gesamtpublikum, wo 17,3 Prozent Marktanteil durch die AGF/GfK gemessen wurden.
Um 20:15 Uhr liefen überdies auch bei RTL, ProSieben und Sat.1 Ukraine-Sondersendungen. Das "RTL aktuell Spezial" erreichte bei den 14- bis 49-Jährigen 13,3 Prozent Marktanteil und war mit einer Reichweite von 1,07 Millionen in der jüngeren Altersgruppe die meistgesehene RTL-Sendung des Tages. Insgesamt hatten 2,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet, was 8,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Sat.1 und ProSieben machten bei ihrer Sondersendung wieder gemeinsame Sache, das "Ukraine Spezial" erreichte dabei in Sat.1 4,8 Prozent, bei ProSieben 6,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - für jeden einzelnen Sender waren das maue Werte, zusammengenommen entsprach es aber trotzdem immerhin 11,4 Prozent Marktanteil. Zählt man beide Sender zusammen, informierten sich dort rund 1,73 Millionen Menschen.
Dass die Urkaine-Berichterstattung beim jungen Publikum für höhere Marktanteile sorgte als insgesamt, zeigt sich übrigens auch bei den Nachrichtensendern: ntv erzielte insgesamt einen Tagesmarktanteil von 2,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen aber von 3,5 Prozent. Welt kam auf 1,7 Prozent beim Gesamtpublikum und 2,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch Phoenix war mit einem Tagesmarktanteil von 1,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen recht gefragt.
Eine Ausnahme bildet dabei das ZDF, das sein "ZDF Spezial" wie üblich schon am Vorabend zeigte. Dort erreichte es mit 4,39 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern einen Gesamt-Marktanteil von 15,2 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 9,5 Prozent ermittelt. Auch am späteren Abend punktete das ZDF mit Infos und Hintergründen zum Krieg: Das "heute-journal" hatte 5,49 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und erzielte damit 20,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 12,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, das "Auslandsjournal Spezial" sahen danach 3,63 Millionen Menschen, "ZDFzoom: Der enthemmte Despot" erreichte 2,68 Millionen Interessierte, "Markus Lanz" 2,16 Millionen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen zwischen 14,6 und 19,7 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen waren sie durchweg zweistellig.
Meistgesehene Sendung des Tages war beim Gesamtpublikum - anders als in der Altersgruppe 14-49 - aber keine aktuelle Berichterstattung, sondern der ZDF-Krimi "Friesland - Aus dem Ruder" - und das, obwohl es sich nur um eine Wiederholung aus dem Jahr 2020 handelte. Trotzdem schalteten 6,74 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Zum Vergleich: Die DFB-Pokal-Übertragung zwischen dem VfL Bochum und dem SC Freiburg wollten im Ersten 4,37 Millionen Menschen sehen.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK ; videoSCOPE 1.4, Marktstandard: TV
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;