Sowohl ARD als auch ZDF starteten am Montagabend mit der Ausstrahlung von Miniserien in die Zeit zwischen den Jahren, verfolgten dabei aber - auch im Hinblick auf die Mediathek - unterschiedliche Strategien. Während das ZDF seinen Krimi "Mord in der Familie - Der Zauberwürfel" in der linearen Ausstrahlung auf zwei Tage aufteilt, liefen im Ersten alle sechs Folgen von "Eldorado KaDeWe - Jetzt ist unsere Zeit" am Stück, was dazu führte, dass erst gegen 1 Uhr Schluss war.
Gut möglich, dass diese XXL-Ausstrahlung so manchen davon abhielt, der Serie überhaupt eine Chance zu geben. Mit 3,06 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 10,2 Prozent Marktanteil schnitt die erste Folge dann auch eher mäßig ab. Die Folgen zwei bis vier erzielten anschließend sogar einstellige Marktanteile. Damit lag "Eldorado KaDeWe" deutlich hinter "Mord in der Familie", das im Schnitt 5,16 Millionen Menschen unterhielt und damit die meistgesehene Sendung um 20:15 Uhr war. Der Marktanteil lag bei starken 17,4 Prozent.
"Eldorado KaDeWe" verlor im Laufe des Abends dann noch deutlich an Reichweite und fiel nach der Halbzeit ab 22:30 Uhr unter die Marke von zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Nach Mitternacht wurden noch 1,66 Millionen gezählt, also etwas mehr als halb so viele wie zu Beginn. Zu diesem späten Zeitpunkt lag dafür der Marktanteil im Gegenzug bei überzeugenden 15,6 Prozent. Spannend dürfte nun werden, wie gut es der ARD mit ihrer ungewöhnlichen TV-Programmierung gelingen wird, das Publikum in die Mediathek zu treiben. Beachtlich: Bis Montagabend wurden dort bereits 2,1 Millionen Abrufe für "Eldorado KaDeWe" gemessen, wie aus der ARD zu hören ist.
Auffällig ist derweil, dass die öffentlich-rechtlichen Miniserien beim jungen Publikum kein durchschlagender Erfolg waren. So bewegten sich die Marktanteile von "Eldorado KaDeWe" bei den 14- bis 49-Jährgen zwischen 5,8 und 7,8 Prozent, das ZDF kam mit "Mord in der Familie" auf 6,4 Prozent. Stärker lief es für die Mainzer später am Abend mit dem US-Film "Angel Has Fallen", der sich auf 10,6 Prozent steigerte. Insgesamt hielt der Streifen noch 2,32 Millionen Menschen vor dem Fernseher, nachdem das "heute-journal" zuvor von 4,11 Millionen gesehen wurde.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;