Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Dass Serien und Filme nach Ferdinand von Schirach für hohe Quoten sorgen können, haben ARD und ZDF in der Vergangenheit schon mehrfach unter Beweiis gestellt. Bei Vox tat sich die neue Serie "Ferdinand von Schirach - Glauben" am Mittwochabend hingegen recht schwer - was auch daran liegen könnte, dass zumindest ein Teil sie in den vergangenen Wochen bereits beim Streamingdienst RTL+ gesehen haben könnte. Bitter fielen vor allem die Marktanteile in der Zielgruppe aus, die im Laufe der vier gesendeten Folgen von 2,4 auf vollends enttäuschende 1,9 Prozent absackten.

Vor allem dem älteren Publikum hat es Vox zu verdanken, dass "Glauben" zumindest mit Blick auf die Gesamt-Reichweite halbwegs ordentliche Zahlen verzeichnete, wenngleich die Millionen-Marke letztlich nicht geknackt werden konnte. Immerhin 900.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren um 20:15 Uhr dabei, auch die beiden weiteren Folgen konnten diese Flughöhe mit 880.000 beziehungsweise 870.000 Menschen halten. Erst als um 22:15 Uhr die vierte Folge lief, ging die Reichweite etwas deutlicher auf 760.000 Zuschauende zurück. Zu diesem Zeitpunkt fiel der Gesamt-Marktanteil mit 3,6 Prozent übrigens fast doppelt so hoch aus wie der Marktanteil in der Zielgruppe.

Deutlich besser als "Glauben" startete am Mittwochabend unterdessen eine neue Miniserie im Ersten. Durchschnittlich 4,40 Millionen Menschen sahen um 20:15 Uhr die erste Folge von "Ein Hauch von Amerika", nur 100.000 weniger waren es direkt im Anschluss für bei der zweiten Folge. Beim Gesamtpublikum erzielte Das Erste damit jeweils einen Marktanteil von 14,5 Prozent und konnte sich letztlich auch gegen "Die schönsten Weihnachts-Hits" durchsetzen, die im ZDF von 4,23 Millionen Personen gesehen wurden. Bei den 14- bis 49-Jährigen hatte die Musikshow mit nur 4,0 Prozent Marktanteil hingegen keine Chance.

"Ein Hauch von Amerika" schlug sich dagegen auch bei den Jüngeren gut und bescherte dem Ersten Werte von 9,5 und 8,7 Prozent. Das ZDF drehte jedoch nach 22 Uhr auch in dieser Altersgruppe noch einmal auf und steigerte sich mit dem "heute-journal" auf 9,1 Prozent, ehe "Markus Lanz" zu sehr später Stunde sogar auf 11,9 Prozent kam. Insgesamt brachte es der Talk mit 1,62 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern auf 17,3 Prozent Marktanteil, womit Lanz das Fernduell mit Sandra Maischberger für sich entscheiden konnte.

Bemerkenswert ist indes, dass die drei meistgesehenen Sendungen am Mittwoch allesamt vor 20:15 Uhr liefen. So setzte sich die "Tagesschau" im Ersten mit 5,92 Millionen Zuschauenden an die Spitze, gefolgt von der 19-Uhr-Ausgabe der "heute"-Nachrichten, die im ZDF von 4,55 Millionen gesehen wurden. Zuvor räumte die "SOKO Wismar" bereits mit 4,53 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 21,7 Prozent Marktanteil mächtig ab. "Blutige Anfänger" konnte im Anschluss an "heute" hingegen nur 2,95 Millionen Menschen beim ZDF halten, sodass der Marktanteil auf mäßige 10,7 Prozent zurückging.

Auf niedrigerer Flughöhe, aber durchaus erfolgreich meldete sich zudem um 20:15 Uhr der Kabarettist Frank-Markus Barwasser mit seinem neuen 3sat-Format "Beim Pelzig auf der Bank" zurück. Die drei Folgen erreichten konstant mehr als 400.000 Menschen - und schlugen sich auch beim jungen Publikum gut. Im Laufe des Abends zog der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen von 0,6 auf 1,2 Prozent an.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;