Als im vergangenen Jahr die Corona-Pandemie auch die Pläne für den Eurovision Song Contest durchkreuzte und von der EBU nur eine etwas halbgare Ersatz-Veranstaltung auf die Beine gestellt wurde, nutzten ProSieben und Stefan Raab die Gelegenheit, mit dem "Free European Song Contest" flugs eine Alternative auf die Beine zu stellen - und fuhren damals mit über 19 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen zwar keine ESC-gleichen, aber doch richtig starke Quoten ein.
In diesem Jahr gibt es den Original-ESC nun wieder, den "Free ESC" führte ProSieben trotzdem fort und veranstaltete ihn nun eine Woche vor dem Original. Das Interesse fiel diesmal allerdings deutlich geringer aus: Im Schnitt sahen am Samstagabend 1,38 Millionen Zuschauer ein, ein Rückgang um über 46 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr, als die Show noch 2,57 Millionen Zuschauer (vorläufig gewichtete Zahlen) erreicht hatte. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum fiel damit von 9,6 auf 5,4 Prozent.
Auch bei den 14- bis 49-Jährigen fiel die Ausbeute erheblich geringer aus: Lag der Marktanteil im vergangenen Jahr noch bei über 19 Prozent, so ging es diesmal auf 11,8 Prozent nach unten. 0,76 Millionen 14- bis 49-Jährige verfolgten die Sendung im Schnitt. Auch damit lag der "Free ESC" noch über dem Senderschnitt, nach den Werten des vergangenen Jahres wird man sich bei ProSieben trotzdem mehr erhofft haben - zumal es damals sogar noch den offiziellen ESC-Ersatz als direkte Konkurrenz gab. Bei den 14- bis 39-Jährigen, die ProSieben als Kernzielgruppe ansieht, lag der Marktanteil mit 13,7 Prozent.
ProSieben lag mit dem "Free ESC", den übrigens Rea Garvey für Irland gewann, am Samstag auf Augenhöhe mit "5 gegen Jauch" bei RTL. Doch auch diese Show ließ Federn: Mit insgesamt 2,26 Millionen Zuschauern fiel die Gesamtreichweite sogar auf ein neues Allzeit-Tief, knapp eine viertel Million Zuschauer kam im Vergleich zur vergangenen Woche abhanden. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei 11,6 Prozent. Nach Mitternacht ließ eine Wiederholung von "Take me out" den RTL-Marktanteil dann übrigens auf 15,5 Prozent steigen, während es bei ProSieben mit einer Wiederholung der "Besten Show der Welt" auf 6,6 Prozent nach unten ging.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;