Nachdem die Besuchs-Zahlen bei TVNow im März um ein Drittel auf neue Rekordwerte in die Höhe geschossen waren, folgte im April der Rücksetzer auf dem Fuße. Um fast 30 Prozent ging's im Vergleich zum Vormonat wieder nach unten., TVNow gibt keine Zugriffszahlen für einzelne Inhalte dafür, man dürfte aber hier sehr deutlich den "Love Island"-Effekt spüren, den man auch schon im Herbst letzten Jahres erkennen konnte. Das RTLzwei-Formate, das nach TV-Ausstrahlung kostenfrei bei TVNow zum Abruf bereit steht, sorgt durch seine sehr junge Zuschauerschaft, die hohe Schlagzahl von sechs neuen Folgen pro Woche verbunden mit der recht späten linearen Sendezeit für stets für sehr hohe Abrufzahlen.
Mit gut 37,5 Millionen Visits lag der Streamingdienst der Mediengruppe RTL aber auch im April wieder deutlich vor dem Münchner Konkurrenten Joyn. Das Angebot von ProSiebenSat.1 und Discovery konnte im Vergleich zum März die Zugriffszahlen zwar leicht um 4,2 Prozent steigern, trotzdem lag Joyn noch unter den April-Werten des vergangenen Jahres - das Rennen um den Titel des "Nationalen Champions" im Streaming-Bereich hat RTL damit wohl ziemlich deutlich gewonnen. TVNow hingegen lag immerhin noch 11,4 Prozent über dem Vorjahreswert.
Visits Apr '21 |
+/- zum Mrz |
+/- zum Apr '20
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TVNow | 37.461.600 | - 29,9 % | + 11,4 % |
Joyn | 24.242.653 | + 4,2 % |
- 8,4 % |
Quelle: IVW / Berechnungen: DWDL
Zeit Online und Madsack-Titel mit leichtem Wachstum
Beim Blick auf die großen News-Angebote zeigt sich im Vergleich zum April des vergangenen Jahres erwartungsgemäß fast überall ein deutlicher Rückgang, besonders heftig mit einem Minus von über 40 Prozent bei "Focus Online", doch auch "Welt" liegt über 20 Prozent unterhalb der Zugriff des Vorjahres-Aprils, ebenso Süddeutsche.de und FAZ.net. Der Grund liegt auf der Hand: Damals war das Interesse wegen des noch vergleichsweise frischen Corona-Lockdowns extrem hoch. Zwar beschäftigt das Thema natürlich noch immer sehr, aber die Ausschläge sind etwas geringer. Die einzigen Angebote die im Vergleich zum Vorjahr im Plus liegen, sind der "Tagesspiegel" und Springers Samsung-News-App Upday.
Im Vergleich zum März gab's mit "Zeit Online" und den unter "RedaktionsNetzwerk Deutschland" zusammengefassten Madsack-Titeln nur kleine zwei Gewinner. Am deutlichsten ging's im Vergleich zum Vormonat für die Titel von Ippen.Media nach unten, die inzwischen ja gemeinschaftlich ausgewiesen werden und 13 Prozent weniger Visits verzeichnen. DuMont hat sich übrigens entschieden, sein Konglomerat an Seiten künftig als "Express" ausweisen zu lassen, obwohl dort bei Weitem nicht nur das Online-Angebot des "Express" darunter fällt, sondern u.a. auch die Angebote des "Kölner Stadt-Anzeiger" oder der "Mopo". Auf den ersten Blick fällt das natürlich dem unbedarften Nutzer nicht direkt auf, was die IVW-Zahlen leider noch etwas undurchsichtiger macht.
Visits Apr '21 |
+/- zum Mrz |
+/- zum Apr '20
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Bild.de | 484.643.294 | -3,7% | -11,6% |
ntv.de | 297.584.213 | -6,5% |
-14,0% |
Der Spiegel | 289.439.813 | -8,2% |
-10,5% |
Ippen.Media (u.a. merkur.de, tz.de, fr.de, hna.de, "24er"-Portale) |
265.518.494 | -13,0% | --- |
Upday | 212.846.583 | -0,9% |
+4,1% |
Focus Online | 181.327.618 | -8,0% |
-43,5% |
Welt | 174.297.865 | -6,0% |
-21,0% |
Zeit Online | 109.650.559 | +2,9% |
-6,3% |
RND (u.a. haz.de, radio.de, sportbuzzer.de, lvz.de, maz-online.de, ostsee-zeitung.de) |
106.780.734 | +0,6% |
-9,4% |
RTL.de (inkl. vip.de) |
105.070.094 | -10,5% | -15,5% |
Süddeutsche.de | 93.389.749 | -1,0% |
-23,8% |
FAZ.net | 89.393.062 | -10,9% |
-25,0% |
Tagesspiegel | 78.661.449 | -5,3% |
+24,7% |
Funke Medien NRW (u.a. derwesten.de, waz.de, reviersport.de, lokalkompass.de, wp.de) |
67.605.084 | -2,6% |
-33,5% |
Express (u.a. express.de, mopo.de, ksta.de, mz-web.de) |
66.290.734 | -5,1% |
-22,0% |
Quelle: IVW / Berechnungen: DWDL
Noch ein Hinweis: Nicht in unserer Liste finden sich die Angebote von GMX, web.de und T-Online, da sie einen großen Teil ihrer Visits durch die angebotenen Mail-Funktionen erreichen. Betrachtet man nur die Visits-Kategorie "Nachrichten", dann kam T-Online im März aber auf gut 221 Millionen Visits, Web.de auf 121 Millionen, GMX auf 106 Millionen - auch in diesem Bereich handelt es sich also hier um Schwergewichte.