Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Ein Studio ohne Publikum, eine Jury, die zusammen mit den Zuschauern vor den TV-Geräten tanzt, ein durch Krankheit dezimiertes Teilnehmerfeld und Jury-Bewertungen von aufgezeichneten Tänzen. Bei der Liveshow von "Let’s Dance" ist am Freitag wegen der Corona-Krise so einiges anders gewesen, zumindest bekam RTL überhaupt eine Live-Sendung gestemmt. Dafür ist der Sender von den Zuschauern auch belohnt werden. 4,91 Millionen Menschen schalteten ein, mehr waren es zuletzt beim Finale im Jahr 2016. Binnen Wochenfrist stieg die Reichweite nun um 400.000. 

Schon beim Gesamtpublikum holte die Tanzshow für RTL starke 16,5 Prozent Marktanteil, noch etwas besser lief es beim jungen Publikum. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte das Format starke 21,8 Prozent Marktanteil. 1,97 Millionen Menschen aus dieser Altersklasse schalteten ein, mehr Zuschauer aus der Zielgruppe hatte "Let’s Dance" während der laufenden Staffel nur bei der Auftaktshow "Wer tanzt mit wem?". Richtig gut funktioniert hat zudem das Zusammenspiel mit dem "RTL Nachtjournal", das ab kurz nach Mitternacht 2,73 Millionen Gesamtzuschauer verzeichnete. Insgesamt stieg der Marktanteil auf 21,4 Prozent und auch beim jungen Publikum ging es auf 26,3 Prozent hinauf. 

Gute Nachrichten gibt es für RTL auch aus dem Nachmittag. Mit einer weiteren Live-Sendung von "Marco Schreyl" zum Thema Corona erreichte man 910.000 Zuschauer, damit hat man zum zweiten Mal in Folge einen neuen Reichweitenrekord aufgestellt, tags zuvor waren es noch 790.000 Zuschauer. Und während am Donnerstag beim jungen Publikum nur einstellige Marktanteile drin waren, sah es jetzt mit 10,1 Prozent wieder etwas besser aus. Auch in der kommenden Woche wird Marco Schreyl in der Sendung live über das Coronavirus und seine Auswirkungen sprechen (DWDL.de berichtete). 

Nicht zufrieden sein kann RTL dagegen mit "Guten Morgen Deutschland", das am Freitag bei schlechten 7,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen blieb. Das "Sat.1 Frühstücksfernsehen" erreichte im Gegensatz dazu 14,6 Prozent. Und während Sat.1 auf 540.000 Gesamtzuschauer kam, musste sich RTL mit nur 270.000 begnügen. Auch mit seiner Primetime kann Sat.1 zufrieden sein: "Harry Potter und der Stein der Weisen" unterhielt 1,45 Millionen Menschen, in der Zielgruppe waren damit gute 9,5 Prozent Marktanteil drin. Die Probleme des Senders lagen woanders: "Big Brother" war mal wieder nur zu 5,4 Prozent gut und auch das "Bild Corona Spezial" kam nicht über 5,9 Prozent hinaus. 

Am Ende erzielte Sat.1 einen Tagesmarktanteil in Höhe von 8,3 Prozent und landete damit sehr deutlich hinter RTL, das auf 15,3 Prozent kam. Für ProSieben lief es mit 7,9 Prozent aber noch schlechter. Hier versagte vor allem die Primetime: Den Film "Godzilla" sahen zwar 1,58 Millionen Menschen, davon waren aber deutlich weniger zwischen 14 und 49 Jahren alt. So wurden in der Zielgruppe nur 7,7 Prozent gemessen. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;