Foto: BRIn einem ausführlichen Interview stellte sich Papst Benedikt XVI. am 5. August erstmals den Fragen deutscher TV-Journalisten. Für die ARD stellte BR-Fernsehdirektor Gerhard Fuchs die Fragen, für das ZDF Programmdirektor Thomas Bellut. Dazu kamen Christoph Lanz von der Deutschen Welle und Pater Eberhard von Gemmingen von Radio Vatikan.

Ganz und gar unchristlich haben sich Das Erste und das ZDF im Vorfeld bei der Abstimmung des Sendetermins verhalten. Das Erste hat darauf bestanden, das Gespräch von 19.20 Uhr bis zur Tagesschau um 20.00 Uhr auszustrahlen. „Danach hätten wir im ZDF eine Lücke gehabt, da unser Normalprogramm um 20.15 Uhr beginnt. Das hätte der ARD wohl gefallen“, kritisierte Thomas Bellut in der „Süddeutschen Zeitung“. Folglich habe sich das ZDF für eine zeitversetzte Ausstrahlung um 22.00 Uhr entschieden.

Dass die späte Ausstrahlung für das ZDF kein Nachteil war, zeigen die Quoten. Das Interview mit dem Titel „Ich bin mir treu geblieben“ verfolgten am späten Sonntagabend 3,14 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag bei 11,4 Prozent. Erwartungsgemäß geringer war das Interesse bei den 14- bis 49-Jährigen. 0,65 Millionen Zuschauer (5,3 Prozent Marktanteil) wollten Wissen, was der Papst zu Themen wie Aids, Deutschland-Besuch, Kirchenaustritte, Ökumene, Nahost, Afrika, Homosexualität und Frauen in der Kirche zu sagen hat.

Knapp drei Stunden zuvor hatte die ARD mit der Erstaustrahlung einige Zuschauer weniger. 2,94 Millionen Zuschauer (11,9 Prozent Marktanteil) sahen die Fragerunde, bei der sich der Papst „wie vor Gericht“ vorkam. 0,57 Millionen 14- bis 49-Jährige (6,2 Prozent Marktanteil) verfolgten die Sendung, die in der ARD den Titel „Gespräch mit Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo“ trug.