Zum Finale der vergangenen Europa-League-Saison hat man bei der Mediengruppe RTL erstmals ausgetestet, was passiert, wenn sowohl RTL als auch Nitro das Match übertragen. Das Ergebnis: Beide Sender holten gute Quoten. Nun wollte man dieses Kunststück wiederholen, mit dem Vorrunden-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Standard Lüttich gelang das allerdings nicht so gut wie noch vor einigen Monaten.
So kam die erste Halbzeit des Spiels bei RTL auf 2,88 Millionen Zuschauer, bei Nitro waren es noch einmal 630.000. Halbzeit zwei sahen dann 2,92 und 730.000 Menschen. Die Europa League kam damit wohl auf deutlich mehr Zuschauer, als wenn nur ein Sender übertragen hätte. Ein wenig nahm man sich aber gegenseitig die Fans weg. So erreichte RTL in der ersten Halbzeit nur müde 10,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, danach waren immerhin 12,0 Prozent drin. Nitro kam während den beiden Halbzeiten auf 2,3 und 2,9 Prozent - gute, aber keinesfalls überragende Werte.
Hinzu kommt, dass die Vorberichterstattung auf beiden Sendern deutlich unter dem jeweiligen Senderschnitt lag. RTL erreichte ab 20:15 Uhr nur 8,6 Prozent, Nitro blieb bei weniger als 1,0 Prozent hängen. Auch zusammengerechnet waren RTL und Nitro nicht so erfolgreich wie ProSieben: Dort erreichte "The Voice of Germany" 16,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, 1,28 Millionen Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sahen zu - das bedeutete auch den Primetime-Sieg. RTL hatte in dieser Altersklasse deutlich weniger als eine Million Zuschauer. Insgesamt sahen sich 2,37 Millionen Menschen "The Voice" an. "1:30" hielt sich im Anschluss an die Castingshow noch bei 580.000 Gesamtzuschauern und 10,3 Prozent in der Zielgruppe.
Richtig gut präsentierten sich am Donnerstag auch zwei andere Sender. Vox erreichte mit dem Film "Avengers: Age of Ultron" 850.000 junge Zuschauer, das entsprach 11,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die Gesamt-Reichweite lag bei 1,42 Millionen. "Hancock" steigerte den Marktanteil im Anschluss sogar noch auf 12,7 Prozent. RTLzwei war zu Beginn der Primetime ebenfalls zweistellig unterwegs: "Hartes Deutschland" war für 10,0 Prozent gut, 1,30 Millionen Menschen schalteten ein. Und auch mit den 8,3 Prozent, die später "Der Jugendknast" und "Das Messie-Team" holten, kann man sehr zufrieden sein.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;