Absoluter Gewinner, wie schon bei der MA Radio 2006 I im März ist Antenne Bayern. Im Bereich der 14- bis 49-Jährigen legte die Station noch mal unglaubliche 110.000 Hörer zu und kommt nun auf 921.000 Hörer pro Durchschnittsstunde. In der Gesamtzielgruppe hat der Sender nun 1,139 Millionen Zuhörer. Auch die Lokalradios in NRW konnten zulegen, sie gewannen 48.000 Hörer. Für Überraschung sorgte ebenfalls Energy Sachsen, die seit Jahren auf dem absteigenden Ast sind, aktuell aber ein Plus von 16.000 Hörern verzeichnen können. Im Berliner Radiomarkt blieb es relativ ruhig. Bis auf den hohen Verlust bei BB Radio passierte kaum etwas. Marktführer blieb 104.6 RTL mit einem leichten Gewinn von 2.000 Hörern. Einen deutlichen Zuwachs erlebte JAM FM mit über 53 Prozent auf nun 29.000 Hörer.Trotz der augenscheinlichen Verluste im Gesamtmarkt versucht sich auch die für die Mediaanalyse zuständige ag.ma (Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse) in Optimismus. Die Radionutzung sei auf stabil hohem Niveau, heißt es. Die Hördauer der Deutschen ab 14 Jahre liege mit rund 3 Stunden und 19 Minuten auf unverändert hohem Niveau. Vier von fünf Deutschen schalten täglich das Radio ein. Berufstätige hören etwa vier Stunden täglich Radio. Männer hören rund 22 Minuten länger am Tag Radio als Frauen.
Entgegen den Mutmaßungen aus der Vorgängeruntersuchung im Frühjahr scheint sich der befürchtete Abwärtstrend bei den Jungen nicht zu bestätigen. Die 14- bis 29jährigen kommen auf eine Tagesreichweite von 73,7 Prozent (MA 2006 Radio I: 74,3 %). Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale, einem Zusammenschluss von privaten Radioveranstaltern Deutschlands: „Die Radionutzung der jungen Hörer unter 30 Jahren ist seit der letzten Ausweisung im März nahezu stabil geblieben, von befürchteten Erdrutschen keine Spur. Das ist angesichts der verstärkten Internetnutzung und dem Einsatz neuer Medien wie iPod und Co. umso beachtlicher. Möglicherweise manifestieren sich schon die ersten Wear-out-Effekte der Nutzung von MP3-Player & Co“, so Kuckuck. Studien aus den USA und Großbritannien hätten ergeben, dass sich Besitzer von MP3-Playern nach etwa sechs Monaten nach neuen Impulsen umsehen. Klar sei man sich aber auch darüber, dass die Reichweite bei den jungen Hörern zwar konstant bleibe, die Hördauer aber um vier Minuten gesunken ist.
