380.000 Zuschauer verfolgten in der vergangenen Woche die erste Sendung der von katholischen Kreisen heftig bekämpften Comicserie "Popetown" und bescherten MTV traumhafte Marktanteile, die beispielsweise bei den 14- bis 49-jährigen mit 2,4 Prozent drei Mal so hoch lagen wie der Senderschnitt im ersten Quartal. Dass die hohe Quote vor allem diesen Protesten zu verdanken war, zeigt sich nun wie erwartet eine Woche später.
So schalteten am Mittwochabend trotz weiterhin starker Berichterstattung in der vergangenen Woche - MTV zögerte die Entscheidung über die weitere Ausstrahlung medienwirksam bis zum Dienstag hinaus - nur noch 150.000 Zuschauer ein. Somit verlor die Serie gegenüber der Vorwoche über 60 Prozent ihrer Zuschauer. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag dennoch bei für MTV überdurchschnittlichen 0,6 Prozent.
In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen fiel der Rückgang noch deutlicher aus: Von 290.000 auf 100.000 Zuschauer aus dieser Altergruppe ging die Reichweite zurück, der Marktanteil sank von 2,4 Prozent in der Vorwoche auf 0,9 Prozent und lag damit exakt auf dem Wert, den der Sender im vergangenen Monat im Schnitt erreichte. Erfreulich ist jedoch für MTV, dass dieser Wert in der sonst schwächsten Zeit des Tages zwischen 20 und 23 Uhr erreicht wurde.
Beim ganz jungen Publikum der 14- bis 19-jährigen kam "Popetown" in der zweiten Woche übrigens auf 5,1 Prozent Marktanteil, bei den 20- bis 29-jährigen waren es dann schon nur noch 1,2 Prozent. "Popetown" interessiert überwiegend das männliche Publikum. Während die zweite Folge beim weiblichen Publikum nur 0,3 Prozent Marktanteil erreichte, wurden beim männlichen Publikum 0,8 Prozent erzielt. Nach Bildungsgruppen unterschieden kam "Popetown" bei den Zuschauern mit Abitur mit 1,3 Prozent Marktanteil am besten an.