Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Weil Angela Merkel keine großen Änderungen wollte, ging das TV-Duell am Sonntag so wie immer über die Bühne: Knapp eineinhalb Stunden Zeit und vier Moderatoren, die Fragen stellten. Die meisten Zuschauer konnte erwartungsgemäß Das Erste anlocken: Hier sahen 9,33 Millionen Menschen das TV-Duell, das entsprach zudem starken 26,5 Prozent Marktanteil. Im Vergleich zum letzten TV-Duell 2013 ging die Reichweite allerdings leicht zurück, damals sahen mehr als zehn Millionen Menschen im Ersten zu.

Das ZDF erreichte immerhin noch 3,72 Millionen Zuschauer, kam damit aber schon nur noch auf 10,6 Prozent. Die Mainzer konnten ihre Reichweite aus 2013 bestätigen. Die 2,13 Millionen Zuschauer bei RTL reichten für 6,1 Prozent, das waren etwas weniger als noch vor vier Jahren. Abgeschlagen am Ende der Sender lag Sat.1, wo das TV-Duell nur auf eine Reichweite von 930.000 kam - 2,6 Prozent Marktanteil waren die Folge. Zum Vergleich: Als ProSieben das Duell 2013 übertrug und Stefan Raab als Moderator schickte, kam der Sender auf 1,51 Millionen Zuschauer. Durch die Ausstrahlung bei Phoenix kamen am Sonntag noch einmal 120.000 Zuschauer hinzu. Insgesamt sahen also rund 16,23 Millionen Menschen das Duell zwischen Merkel und Schulz - auch das waren etwas weniger als 2013, wo sogar mehr als 17,6 Millionen einschalteten.

Auch beim jungen Publikum hatte Das Erste übrigens die Nase vorn: 2,86 Millionen Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren entsprachen hier starken 22,3 Prozent Marktanteil - keine andere Sendung erreichte am Sonntag noch mehr Menschen in dieser Altersklasse. Dahinter landete dann aber nicht das ZDF, sondern RTL: Die Kölner kamen auf 9,9 Prozent bei den jungen Zuschauern, das ZDF musste sich mit 7,3 Prozent begnügen. Und auch hier weit abgeschlagen: Sat.1 mit nur 3,8 Prozent.

Alle Sender übertrugen das TV-Duell zudem auch bei Facebook, hier zeigte sich interessanterweise ein etwas anderes Bild. Während ARD, ZDF und RTL zusammen auf ein paar hundertausend Aufrufe kamen, steht Sat.1 derzeit schon bei 1,2 Millionen Aufrufen und ist damit der mit Abstand erfolgreichste Sender bei der Facebook-Live-Übertragung gewesen. Diese Zahlen sind allerdings nicht mit den TV-Reichweiten vergleichbar, sind hier doch auch Views eingerechnet, die nur wenige Sekunden dauern. 

Bei den folgenden Analyse-Sendungen waren die Rollen ebenfalls klar verteilt: Im Ersten erreichte "Anne Will" 7,47 Millionen Zuschauer - das ist die höchte Reichweite in der Geschichte der Sendung. Damit kam man zudem auf 26,4 Prozent Marktanteil, beim jungen Publikum konnte sich Das Erste über starke 19,7 Prozent freuen. Beim ZDF informierten sich 3,44 Millionen Menschen im "heute-journal", das entsprach 11,6 Prozent. Und Claus Strunz kam in Sat.1 mit seinem "Faktencheck" nur auf 560.000 Zuschauer. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum fiel damit zu später Stunde auf 1,9 Prozent, in der Zielgruppe waren für Sat.1 damit nur 2,4 Prozent drin - es war der schlechteste Wert des gesamten Tages für Sat.1. RTL verzichtete nach dem Duell auf eine ausführliche Analyse und zeigte stattdessen "Spiegel TV", das noch von 1,28 Millionen Menschen gesehen wurde. Der Marktanteil in der Zielgruppe ging auf 8,1 Prozent zurück. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;