Die Print-Auflagen (inkl. E-Paper) der Zeitungen und Zeitschriften fürs erste Quartal 2017 sind da. Und sie sind einmal mehr tiefrot ausgefallen. Unter den 15 am Kiosk erhältlichen Titeln mit der höchsten Auflage findet sich nur ein einziger Gewinner: Die Kombi "Nur TV Plus". Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass hier nun zusätzlich die Leser von "TV Clever" eingerechnet werden, die im Vorjahresquartal noch nicht dabei waren, die Vergleichbarkeit ist also nur bedingt gegeben.
Ansonsten gibt es nur Verlierer. Besonders groß fiel das Minus erneut bei den "Bild"-Titeln aus. In die Auflage der "Bild" fließen zwar nun zusätzlich auch noch die Verkäufe der "Fußball-Bild" ein, das konnte aber auch nichts daran ändern, dass die Auflage um 10,4 Prozent au fnun 1,69 Millionen verkaufte Exemplare zurückging. Noch deutlicher war das Minus bei der "Bild am Sonntag", die vo reinem Jahr noch knapp über eine Million Käufer fand, nun hingegen nach einem Minus von 11,9 Prozent nur noch knapp über 890.000.
Kräftig unter Druck waren im 1. Quartal aber auch viele Boulevard-Zeitschriften. Die harte Auflage von "InTouch" sank um 11,2 Prozent, bei "Closer" ging's 14,5 Prozent nach unten, "OK!" verlor in den harten Kategorien 18,9 Prozent, "In" sogar 23,4 Prozent. Die "Grazia"-Auflage sank offiziell sogar um ein Drittel, in den harten Kategorien war es nicht ganz so schlimm, mit -17,3 Prozent aber trotzdem schmerzhaft. Gegen den Trend stemmen konnte sich übrigens die "Bunte", deren verkaufte Auflage zwar etwas niedriger lag als vor einem Jahr, in Sachen Einzelverkauf und Abo ging's aber sogar leicht um 1,1 Prozent nach oben.
Kauftitel mit der höchsten verkauften Auflage
Verkaufte 1/2017 |
Verkaufte 1/2016 |
+/- absolut |
+/- in Prozent |
|
TV 14 |
2.239.430 | 2.330.805 | -91.375 | -3,9 % |
Bild / Fußballbild |
1.686.739 | 1.882.473 | -195.734 | -10,4 % |
TV Digital |
1.589.235 | 1.654.174 | -64.939 | -3,9 % |
TV Direkt |
1.105.122 | 1.146.671 | -41.549 | -3,6 % |
Hörzu |
1.019.022 | 1.042.705 | -23.683 | -2,3 % |
TV Movie |
975.960 | 1.065.875 | -89.915 | -8,4 % |
Landlust |
906.528 | 1.001.323 | -94.795 | -9,5 % |
Bild Am Sonntag |
891.800 | 1.012.515 | -120.715 | -11,9 % |
Auf Einen Blick |
803.730 | 855.035 | -51.305 | -6,0 % |
TV Spielfilm |
802.549 | 850.272 | -47.723 | -5,6 % |
Nur TV Plus [nun + TVclever] |
786.531 | 724.707 | +61.824 | +8,5 % |
Der Spiegel |
771.066 | 793.087 | -22.021 | -2,8 % |
Bild Der Frau |
770.840 | 824.942 | -54.102 | -6,6 % |
Freizeit Revue |
693.588 | 740.775 | -47.187 | -6,4 % |
Stern |
595.729 | 719.290 | -123.561 | -17,2 % |
Das größte Minus unter den Top-Titeln musste aber auf den ersten Blick der "Stern" hinnehmen: Die verkaufte Auflage sackte um 17,2 Prozent ab und lag bei weniger als 600.000 Exemplaren. Ein Teil davon geht darauf zurück, dass die Lufthansa keine kostenlosen Zeitschriften mehr auf Kontinentalflügen anbietet - dadurch sank die Zahl der Bordexemplare, für die die Verlage aber ohnehin kaum Geld bekommen. Betrachtet man nur die harten Auflagenkategorien Einzelverkauf und Abo fällt das Minus nicht mehr ganz so heftig aus, ist mit 8,1 Prozent aber trotzdem beachtlich. Der "Spiegel" hält sich mit einem Minus von 2,8 Prozent bei der harten Auflage besser, beim "Focus" war es nur ein Rückgang um 1,2 Prozent. Der "Stern"-Ableger "View" konnte sich übrigens leicht steigern.
Erstmals ausgewiesen wurde in diesem Quartal die "Frankfurter Algemeine Woche", die im April ihren ersten Geburtstag feiert. Knapp 50.000 verkaufte Exemplare sind es, davon allerdings weniger als 19.000 in den harten Auflagenkategorien. Der Verlag hilft hier also noch ganz kräftig nach.
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