Der Seriensendeplatz am Dienstagabend im Ersten ist Fluch und Segen zugleich: Er garantiert zumindest zum Start ein Millionenpublikum, fordert aber zugleich so massentaugliche Stoffe, dass dieses Publikum auf Dauer gehalten werden kann. Vor dieser Herausforderung steht in den kommenden Wochen die neue Serie "Frau Temme sucht das Glück". Ein Überflieger war die Serie zum Auftakt nicht, ordentlich waren die Quoten aber.

Nachdem um 20:15 Uhr zunächst 4,8 Millionen Zuschauer den kurzfristig eingeschobenen "Brennpunkt" zum Verzicht Sigmar Gabriels auf Kanzlerkandidatur und SPD-Parteivorsitz sahen, erreichte die erste Folge von "Frau Temme sucht das Glück" 4,36 Millionen Zuschauer. Das entsprach beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 13,0 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil der ersten Folge bei 7,8 Prozent.

Zur Einordnung: "Die Kanzlei" erreichte in den vergangenen Wochen im Schnitt rund 4,5 Millionen Zuschauer - ein Wert also, den "Frau Temme" je nach Entwicklung in den nächsten Wochen auch erreichen könnte. Eine altgediente Serie wie "Um Himmels Willen" erreichte aber auch im vergangenen Jahr noch 5,6 Millionen Zuschauer, bei "Tierärztin Dr. Mertens" waren es 4,8 Millionen. Die "Vorstadtweiber" hingegen mussten sich mit im Schnitt nur 3,1 Millionen Zuschauern zufrieden geben.

Doch zurück zum gestrigen Abend: "In aller Freundschaft" ließ die Zuschauerzahl dann ab 21:15 Uhr auf 5,14 Millionen steigen, der Marktanteil zog auf 16,1 Prozent beim Gesamtpublikum an und auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag er mit 8,0 Prozent ein wenig höher. Trotzdem lief die meistgesehene Serie des Dienstags gar nicht im Ersten, sondern bereits am Vorabend im ZDF. "Die Rosenheim-Cops" bleiben dort ein absoluter Zuschauermagnet und lockten diesmal 5,24 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Der Marktanteil belief sich auf 16,4 Prozent beim Gesamtpublikum - und auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 7,1 Prozent Marktanteil nicht schlecht aus.

Auch beim jüngeren Publikum lief die meistgesehene Serie des gestrigen Abends übrigens bereits am Vorabend und hieß "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten". Die Soap erzielte mit 20,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen sogar den besten Wert seit über drei Monaten. Auch in der Primetime lag RTL mit "Bones" vorn: Die Krimiserie erreichte diesmal 14,6 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Die starken Quoten der Vorwoche nicht bestätigen konnte unterdessen die Sat.1-Eigenproduktion "Einstein". Um 20:15 Uhr fiel die Serie erstmals auf einen einstelligen Wert zurück und musste sich mit mäßigen 9,2 Prozent Marktanteil zufrieden geben. Zwei Millionen Zuschauer sahen noch zu. Die zweite Folge des Abends hatte eine geringfügig höhere Reichweite und steigerte sich auf 10,2 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Damit blieb sie aber trotzdem noch zwei Prozentpunkte unter dem Wert der Vorwoche.

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