Das sind keine guten Nachrichten, die die Zuschauer den Senderverantwortlichen von RTL und ProSieben da am letzten Arbeitstag vor Weihnachten unter den Baum gelegt haben. Zwar kann man sich in Unterföhring freuen, dass ProSieben mit einem Tagesmarktanteil von 11,2 Prozent die Marktführung in der Zielgruppe erreichte - doch von dem von RTL zurückgekehrten Michael Mittermeier wird man sich trotzdem deutlich mehr versprochen haben.
Dessen Bühnenprogramm "Wild" kam bei ProSieben nämlich nicht über 10,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus. 1,88 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu. Damit lag Mittermeier zwar in etwa auf dem ProSieben-Senderschnitt, erreichte aber weit weniger Zuschauer als in der Vergangenheit. Sein letztes Programm "Blackout" hatte bei RTL 2014 noch fast 18 Prozent Marktanteil erzielen können, ähnlich gut lief auch "Achtung Baby!" 2011. "Safari", das 2008 bei ProSieben Premiere feierte, kam damals an zwei Abenden auf bis zu 19,9 Prozent Marktanteil. Im Anschluss an Mittermeier zeigte ProSieben übrigens mal wieder einen Aufguss der leider längst eingestellten "Comedystreet". Mehr als 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren damit aber nicht zu holen.
Die Zuschauer wollten am Donnerstagabend offenbar lieber über "Ziemlich beste Freunde" lachen, das trotz Wiederholung dem Ersten nicht nur beim Gesamtpublikum mit 4,7 Millionen Zuschauern den Primetime-Sieg bescherte, sondern mit einem Marktanteil von 14,9 Prozent auch den Sieg bei den 14- bis 49-Jährigen. Das dürfte auch Günther Jauch ordentlich Zuschauer gekostet haben. Der musste mit "Wer wird Millionär?" nämlich am Donnerstag erstmals überhaupt einen einstelligen Marktanteil hinnehmen.
Das Winnetou-Special, mit dem RTL das Publikum eigentlich auf die an Weihnachten startende Winnetou-Trilogie einstimmen wollte, kam am Donnerstagabend nicht über 9,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen hinaus, zweieinhalb Prozentpunkte weniger als das Überraschungs-Special in der vergangenen Woche erreichte. Da ist es nur bedingt ein Trost, dass es beim Gesamtpublikum mit 4,37 Millionen Zuschauern und 13,6 Prozent Marktanteil deutlich besser aussah.
Nach dem schwächeren Vorlauf verabschiedete sich dann zudem auch "Schnapp dir das Geld" mit einem neuen Tiefstwert. Hier lag der Marktanteil sogar bei nur 9,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. 1,84 Millionen Zuschauer hatten insgesamt noch eingeschaltet. Alles in allem erreichten die vier Folgen somit im Schnitt nur 10,8 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe - bei rückläufiger Tendenz. Eine Empfehlung für eine Fortsetzung sieht eigentlich anders aus.
Marktanteils-Trend: Schnapp dir das Geld