Es lag vermutlich nicht nur an den Olympischen Spielen, dass ProSieben am Donnerstagabend äußerst dürftige Einschaltquoten verzeichnete. Vielmehr scheint der Spielfilm "The Social Network", in dem es um die Facebook-Story geht, generell nur auf ein geringes Interesse gestoßen zu sein - so gering, dass der Sender nicht nur hinter RTL II und kabel eins landete, sondern sogar weniger Zuschauer verzeichnete als ZDFneo. Während dort "Father Brown" von 810.000 Zuschauern gesehen wurde, ging "The Social Network" bei ProSieben mit gerade mal 690.000 Zuschauern baden.
Der Marktanteil der Wiederholung belief sich beim Gesamtpublikum auf entsprechend desolate 2,5 Prozent und fiel im Übrigen auch bei den 14- bis 49-Jährigen alles andere als berauschend aus - mehr als 5,5 Prozent gab's selbst hier nicht zu holen. Da war letztlich sogar eine kurze Sendestörung am Vorabend gefragter. Angesichts dieser Vorlage war im weiteren Verlauf des Abends dann auch für "Wall Street - Geld schläft nicht" kein Erfolg mehr drin: Das Finanzdrama mit Michael Douglas unterhielt nur 550.000 Zuschauer und erzielte zu später Stunde einen entsprechend mageren Marktanteil von 7,7 Prozent in der Zielgruppe.
Dass gegen Olympia durchaus gute Quoten zu holen sind, stellte Sat.1 unter Beweis, das mit drei Folgen von "Criminal Minds" Marktanteile zwischen 10,7 und 11,9 Prozent in der Zielgruppe schaffte und damit sogar zeitweise vor RTL landete. Dort verbuchten zwei Wiederholungen von "Doctor's Diary" Werte von 11,9 und 12,5 Prozent in der Zielgruppe. "Nikola" und "Ritas Welt" fielen jedoch im Anschluss dann zwischenzeitlich immer wieder in den einstelligen Bereich. Immerhin: Mit einem Tagesmarktanteil von 11,0 Prozent war RTL in der Zielgruppe der größte Olympia-Verfolger. Sat.1 kam auf gute 9,9 Prozent, ProSieben auf schwache 8,4 Prozent.
Für Vox verlief der Tag unterdessen weitgehend mau: Während sich tagsüber bereits das übliche Dokusoap-Programm schwer damit tat, in Konkurrenz zu Olympia einen Stich zu setzen. Am Abend verbuchte die Free-TV-Premiere des Films "One Chance - Einmal im Leben", der sich mit der Karriere von Paul Potts befasst, aber zumindest 1,62 Millionen Zuschauer. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief's mit 6,1 Prozent Marktanteil dennoch vergleichsweiße mäßig. Die anschließende Doku über Potts steigerte sich aber zumindest auf 6,7 Prozent und hielt noch 1,18 Millionen Zuschauer bei der Stange.