Bevor sich in wenigen Wochen Joko und Klaas wieder auf dem Bildschirm zurückmelden, um in "Circus HalliGalli" ihre Späße zu treiben, versucht ProSieben derzeit dem späten Montagabend mit Reportage-Formaten frischen Wind zuzuführen. Das gelang zuletzt mit "Uncovered" sehr ordentlich und soll seit dieser Woche mit dem neuen Format "Inside mit Stefan Gödde" fortgesetzt werden. Dessen Berichte aus Russland taten sich zum Auftakt allerdings schwer, gegen Olympia ihr Publikum zu finden.
Auf dem Sendeplatz um 22:10 Uhr verzeichnete die erste Folge am Montag jedenfalls nur 830.000 Zuschauer - gegenüber der zuvor ausgestrahlten Wiederholung von "The Big Bang Theory" kamen ProSieben damit über eine halbe Million Zuschauer abhanden. Ernüchternde Quoten gab es aber auch in der Zielgruppe, wo "Inside" zum Start auf nur 660.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sowie 7,9 Prozent Marktanteil kam und sich somit deutlich unter dem Senderschnitt bewegte. Zum Vergleich: Die US-Sitcom hatte im Vorfeld noch zweistellige Werte geschafft.
Noch etwas schwerer tat sich jedoch das neue Reportermagazin "Follow us!", das ProSieben eine Stunde später erstmals auf Sendung schickte. Hier belief sich der Marktanteil sogar auf gerade mal 6,6 Prozent in der Zielgruppe. Mehr als 460.000 Zuschauer konnte der Sender damit nicht vor dem Fernseher halten - ein sehr ernüchterndes Ergebnis. Und doch kann man bei ProSieben zum Start in die Woche zufrieden sein, schließlich brachte es der Sender aus Unterföhring auf einen durchaus guten Tagesmarktanteil von 10,2 Prozent und lag damit nur ganz knapp hinter RTL. Am Ersten, das mit seinem Olympia-Programm punktete, kamen beide Sender letztlich nicht vorbei.
Das lag nicht nur an den guten "Big Bang"-Quoten am Abend, sondern auch an einer starken Sitcom-Schiene in der Daytime. So steigerte sich etwa "Two and a half Men" zur Mittagszeit auf bis zu 19,9 Prozent Marktanteil. Aber auch "taff" und "Galileo" schlugen sich in Konkurrenz zum Live-Sport noch mit jeweils 11,2 Prozent Marktanteil sehr respektabel. Umso ärgerlicher für ProSieben, dass ausgerechnet die beiden Neustarts in diesem erfolgreichen Umfeld zunächst mit großen Problemen kämpften.