Das Quotenhighlight des Monats März war für RTL ohne Frage der Adidas/Puma-Abend mit dem Film "Duell der Brüder" und der nachfolgenden Doku am Karfreitag. Nachdem RTL zuletzt mit sogenannten "Event"-Filmen kein rechter Quotenhit mehr gelingen wollte, lief dieser Abend mit annähernd fünf Millionen Zuschauern und fast 25 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe richtig gut. Trotzdem waren die Ostertage alles in allem eher ein Problem für die Kölner und trugen ihren Teil dazu bei, dass der Marktanteil im Vergleich zum Februar recht deutlich um 0,6 Prozenpunkte zurück ging.
Auch am Vorabend lief es für "GZSZ" und "Alles was zählt" schwächer als in den Monaten zuvor, "Mario Barth deckt auf" tat sich ungewohnt schwer, auch für die Germanwings-Doku dürfte man sich mehr Aufmerksamkeit erhofft haben. Dazu kommt, dass "DSDS" osterbedingt nicht nur einmal pausieren musste, sondern wie üblich im weiteren Verlauf der Staffel etwas an Zugkraft im Vergleich zu den Castings zum Start einbüßte. Trotzdem: Mit 12,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag RTL aber noch leicht über dem März-Wert des vergangenen Jahres und natürlich erneut auch an der Spitze aller Sender.
ProSieben legt leicht zu, Sat.1 weit unter Vorjahr
Die Konkurrenz aus Unterföhring kann RTL derzeit nicht gefährlich werden, auch wenn ProSieben leicht zulegte. Es ging allerdings nur minimal um 0,1 Prozentpunkt auf 10,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen hinauf, die 11-Prozent-Marke wurde damit den dritten Monat in Folge verpasst. ProSieben erreichte damit den gleichen März-Wert wie ein Jahr zuvor. Dass nicht mehr zu holen war, lag etwa daran, dass "Grey's Anatomy" sich zwar nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen doch wieder recht gut eingelebt hat, dass aber "Code Black" nicht die erhoffte Verstärkung im Serienbereich war, vom schon wieder abgesetzten "Crisis" mal ganz zu schweigen. Auf der Haben-Seite kann ProSieben dafür unter anderem verbuchen, dass es für die "Topmodels" deutlich besser läuft als im vergangenen Jahr.
Die nächsten Wochen werden für ProSieben nun extrem spannend, weil es weitere Antworten auf die Frage geben wird, wie gut man den Verlust von Stefan Raab verkraften kann. "Teamwork" konnte die Quotenerwartungen bislang nicht so recht erfüllen, für Enissa Amani lief es nach fulminantem Start zuletzt sehr enttäuschend. Im April steht nun unter anderem das aufgemotzte "Schlag den Star" und die "Völkerball-Meisterschaft" an - man darf gespannt sein, ob sie in ähnlichen Quotenregionen wie "Schlag den Raab" und die zahlreichen Raab-Events liegen werden.
Während ProSieben seine Flughöhe in den letzten Jahren weitgehend halten konnte, sieht es für Sat.1 weiterhin nicht gut aus. Von zweistelligen Marktanteilen wagt man kaum mehr zu träumen, nachdem man nun schon vier Monate in Folge sogar die 9-Prozent-Marke verpasst wurde. 8,8 Prozent waren es im März. Das war minimal weniger als im Februar aber im Vergleich zum März des Vorjahres ein riesiger Rückgang um 0,9 Prozentpunkte. Dabei gelang es Sat.1 sogar, bei der großen Vorabend-Baustelle mit "Auf Streife - Die Spezialisten" für einen Aufschwung zu sorgen, doch drumherum sieht es weiter düster aus. Dem Sender fehlten zudem die Highlights - nicht mal das Finale von "The Voice Kids" sorgte für einen zweistelligen Marktanteil. Die Idee, es am Karfreitag zu zeigen, war offenbar nicht die beste.
Vox und kabel eins legen zu, RTL II deutlich im Minus
Zwei Mal Freude, einmal Ernüchterung herrscht in Reihe 2 der Privatsender. Zunächst mal zu den guten Nachrichten: Vox gelang im März zum ersten Mal seit November 2014 wieder eine 7 vor dem Komma, wenn auch denkbar knapp: Um 0,1 Prozentpunkt ging es im Vergleich zum Februar nochmal nach oben auf nun genau 7,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Größtes Quotenhighlight für Vox war wie schon im Februar auch im März wieder "Kitchen Impossible", das sonntags zwei Mal den Marktanteil auf über 12 Prozent in der klassischen Zielgruppe getrieben hatte, aber auch die Dschungel-Dinners und "Hot oder Schrott" oder "Biete Rostlaube, suche Traumauto" machten den Sonntag zum Aushängeschild-Tag des Senders. Beim Gesamtpublikum hielt sich Vox übrigens unverändert bei 5,2 Prozent Marktanteil, ganz knapp hinter ProSieben, das leicht auf 5,3 Prozent zulegte.
Ein weiterer Gewinner des Monats war kabel eins. In der Zielgruppe legte der Sender um 0,4 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent Marktanteil zu - nach einem verkorksten Jahresstart brachte vor allem ein starkes Osterprogramm den Sender wieder zurück in die Spur. An Ostern erwiesen sich unter anderem die Miss-Marple-Filme als erstaunlich zugkräftig und auch auf Bud Spencer war wieder Verlass. Das tröstet ein wenig darüber hinweg, dass "Rosins Restaurants" noch nicht so glänzen konnte wie in der Vergangenheit.
Eher trüb fällt hingegen die Monatsbilanz von RTL II aus. Nachdem der Februar nach einer Durststrecke einen deutlichen Aufschwung gebracht hatte, ging's im März wieder einen halben Prozentpunkt auf nur noch 5,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nach unten. Im Vergleich zum März des vergangenen Jahres betrug der Rückgang sogar satte 0,8 Prozentpunkte. Einer der Gründe ist weiterhin die schwächere Performance am Vorabend. "Köln 50667" und "Berlin - Tag & Nacht" laufen zwar nicht schlecht, aber nicht mehr so gut wie noch vor einem Jahr oder auch im Februar. In der Zielgruppe meistgesehene RTL II-Sendung des Monats war übrigens "Dirty Dancing" - ausgerechnet am Tanzverbots-Karfreitag...
ZDF verteidigt Marktführung beim Gesamtpublikum
Marktführer beim Gesamtpublikum blieb auch im März wieder das ZDF, das seinen Marktanteil sogar um 0,3 Prozentpunkte auf 12,9 Prozent steigern konnte und damit auch leicht über dem März-Wert des vergangenen Jahres lag. Das Erste lag mit 11,3 Prozent weit dahinter. RTL als stärkster Privatsender verpasste mit 9,6 Prozent beim Gesamtpublikum die Zweistelligkeit deutlich. Sowohl Das Erste als auch das ZDF profitierten im März von einer Länderspiel-Übertragung, beim ZDF darf man sich zudem unter anderem über gute Werte für "Ku'damm 56" freuen. Übrigens war es auch im März wieder so: Während das ZDF zwar beim Gesamtpublikum klar vorn lag, war Das Erste bei den jüngeren Zuschauern gefragter: Bei den 14- bis 49-Jährigen kam Das Erste auf 6,5 Prozent, während das ZDF sich mit 6,0 Prozent geschlagen geben musste.
Die Monatsmarktanteile im Überblick
MA ab 3 |
+/- Vormonat |
+/- Mrz 15 |
MA 14-49 | +/- Vormonat |
+/- Mrz 15 |
|
Das Erste |
11,3 | -0,3 |
-0,3 |
6,5 |
+/-0 |
+/-0 |
ZDF |
12,9 |
+0,3 |
+0,1 |
6,0 |
+0,4 |
+/-0 |
RTL |
9,6 |
-0,4 |
-0,2 |
12,8 |
-0,6 |
+0,2 |
Sat.1 |
7,4 |
-0,1 |
-0,9 |
8,8 |
-0,1 |
-0,9 |
ProSieben |
5,3 |
+0,1 |
-0,1 | 10,9 | +0,1 |
+/-0 |
Vox |
5,2 |
+/-0 |
+0,3 |
7,0 |
+0,1 |
+0,3 |
RTL II |
3,5 |
-0,1 |
-0,5 | 5,6 |
-0,5 |
-0,8 |
kabel eins |
4,1 |
+0,4 |
+0,5 |
5,4 |
+0,4 |
+0,2 |
Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Quelle: DWDL-Recherche