Während das ZDF tagsüber dank der Wintersport-Übertragungen klarer Marktführer war - die Biathleten lockten ab 16 Uhr 5,22 Millionen Zuschauer an, was herausragenden 27,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach, bei den Frauen waren Mittags ebenfalls fast fünf Millionen Zuschauer dabei - setzte die Mehrheit bei der Berichterstattung über die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt wie üblich auf Das Ersten. Die ARD-Sendung, zwischen 17:26 Uhr und 19:28 Uhr verfolgten im Schnitt 3,45 Millionen Zuschauer, das ZDF kam mit seiner Sondersendung zwischen 17:19 Uhr und 18:59 Uhr auf im Schnitt 2,81 Millionen Zuschauer. Die Marktanteile lagen bei  13,3 Prozent für Das Erste und 11,6 Prozent fürs ZDF.

Ab 19 Uhr gewann dann das ZDF die Oberhand. 4,79 Millionen Zuschauer verfolgten die "heute"-Sendung und fast alle bleiben im Anschluss auch bei der "Berliner Runde" dran. 4,61 Millionen Zuschauer wurden hier gezählt, was 13,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war das Interesse durchaus groß: 9,4 Prozent Marktanteil sind in dieser Altersgruppe ein guter Wert. Das Erste zählte mit der "Lindenstraße" ab 19:30 Uhr nur 2,91 Millionen Zuschauer - trumpfte dann aber natürlich wieder mit der auf 30 Minuten verlängerten "Tagesschau" auf, in der sich 9,31 Millionen Zuschauer über die Wahlausgänge informierten - und das sind nur die Zahlen für Das Erste, weitere kamen über die Ausstrahlung in den Dritten, bei 3sat und Phoenix dazu. Die "Tagesschau" hatte damit übrigens auch mehr Zuschauer als der "Tatort", den ab 20:30 Uhr 8,78 Millionen Zuschauer einschalteten - für "Tatort"-Verhältnisse ein eher schwächerer Wert.

Später am Abend kam es dann zum Wahltalk-Duell zwischen Anne Will und Maybrit Illner, weil das ZDF diesen Part dem Ersten offenbar nicht kampflos überlassen wollte. Beide gingen fast gleichzeitig auf Sendung. Mehr Zuschauer zählte dabei aber Anne Will: 3,16 Millionen waren es im Schnitt, was einem Marktanteil von 13,9 Prozent entsprach - zugleich allerdings ein Tiefstwert seit ihrem Wechsel zurück auf den Sonntag. Zuschauer gekostet haben dürfte dabei die spätere Sendezeit, die Tatsache, dass diesmal nicht der "Tatort", sondern ein "Tagesthemen Extra" im Vorfeld lief, das mit 5,45 Millionen Zuschauern zwar erfolgreich war, aber eben weniger Zuschauer anspülte als normalerweise der Krimi - und nicht zuletzt eben die Konkurrenz durch Maybrit Illner. Die zog zwar wie erwähnt den Kürzeren, band aber trotzdem 2,81 Millionen politisch Interessierte an sich. Das reichte für einen soliden Marktanteil von 11,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den Jüngeren lag Anne Will mit 11,1 Prozent Marktanteil unterdessen recht deutlich vor Maybrit Illner, die hier 6,8 Prozent Marktanteil erzielte. Maybrit Illner hatte allerdings auch den schwächeren Vorlauf als ihre ARD-Konkurrentin: Das "heute-journal" zählte 4,33 Millionen Zuschauer.

Die Nachrichtensender konnten unterdessen nicht nennenswert von den Wahlen profitieren. Die n-tv-Sondersendung am Vorabend sahen im Schnitt 200.000 Zuschauer, bei N24 waren durchschnittlich 190.000 Zuschauer dabei. Beide blieben mit Marktanteilen von jeweils 0,7 Prozent beim Gesamtpublikum also blass. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag n-tv mit 1,1 Prozent Marktanteil etwas deutlicher vor N24, das 0,9 Prozent Marktanteil erreichte.

In den jeweiligen Bundesländern informierten sich viele auch in den jeweiligen Dritten. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz lag der Marktanteil des SWR zwischen 18:12 Uhr und 19:45 Uhr jeweils bei rund 16 Prozent, die "Landesschau aktuell2 steigerte sich danach auf 21,4 Prozent in Baden-Württemberg und 23,8 Prozent in Rheinland-Pfalz. Das MDR-Fernsehen kam in seinem Sendegebiet, das ja mehr als Sachsen-Anhalt umfasst, ab 17:40 Uhr auf 10,8 Prozent Marktanteil, das MDR-Extra: Wahl in Sachsen-Anhalt ab 19 Uhr auf 16,1 Prozent Marktanteil., "MDR Aktuell" ab 19:30 Uhr auf einen Marktanteil von 19,4 Prozent.