International gefeiert, aber vom deutschen Publikum verschmäht: Um "Deutschland 83" ist es zumindest aus Sicht der Quoten nicht gut bestellt. Nach dem ohnehin schon recht ernüchternden Auftakt verlor die neue RTL-Serie in der zweiten Woche sogar noch spürbar an Boden. Gerade mal noch 2,05 Millionen Zuschauer schalteten am Donnerstagabend ein, eine weitere Folge wollten direkt danach sogar nur noch 1,96 Millionen sehen. Der WDR erreichte mit einer "Tatort"-Wiederholung übrigens nur geringfügig weniger Menschen. Gestartet war "Deutschland 83" in der vorigen Woche hingegen immerhin noch mit knapp 3,2 Millionen Zuschauern - innerhalb von nur sieben Tagen hat sich also bereits mehr als jeder Dritte von dem im Vorfeld viel beachteten Neustart abgewendet.
Beim Gesamtpublikum reichte es in dieser Woche für Marktanteile von gerade mal 6,7 und 6,5 Prozent - und auch in der Zielgruppe war für "Deutschland 83" nicht mehr viel zu holen. Nachdem die Serie in der vorigen Woche zum Auftakt immerhin noch knapp 16 Prozent Marktanteil verzeichnete, hielt sich "Deutschland 83" diesmal nur mit Mühe im zweistelligen Bereich. Mit 1,12 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern erzielte RTL zum Start in den Abend einen Marktanteil von 10,8 Prozent, ehe die zweite Folge sogar nur noch auf 10,1 Prozent kam. Tags zuvor war der Sender selbst mit der neuen Comedyshow "Der Nächste, bitte!" etwas erfolgreicher. Hinzu kommt, dass man am Vorabend mit "GZSZ" mehr junge Zuschauer erreichte als mit der vermeintlichen Ausnahmeserie zur besten Sendezeit.
Der Blick auf die erweiterte Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen lässt RTL darüber hinaus ebenfalls nicht jubeln: Dort sah es für "Deutschland 83" am Donnerstag mit Marktanteilen von 9,9 und 9,4 Prozent sogar noch schlechter aus. Schon nach zwei Wochen lässt sich also sagen, dass dem Kölner Sender mit "Deutschland 83" nicht der erhoffte Befreiungsschlag im Serien-Bereich gelungen ist - anders als den Kollegen von Vox, die mit dem "Club der roten Bänder" den großen Bruder meilenweit übertrumpften. Dabei war die Konkurrenz noch nicht mal unschlagbar: "The Voice of Germany" ist inzwischen von den Bestwerten der Staffel weit entfernt und Sat.1 brachte es mit Serien-Wiederholungen zwischenzeitlich auf gerade mal 6,7 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe.
RTL konnte derweil auch am späten Abend nichts mehr reißen: Die thematisch passende Doku "Sweet Dreams - Die Musik der 80er" ging ab 22:11 Uhr mit nur 1,38 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 9,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ziemlich sang- und klanglos unter.