Weil die Quoten des "Musikantenstadls" in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt sanken, versuchten die Macher der Volkmusik-Show dem Abwärtstrend durch massive Verjüngungen Herr zu werden - so musste Andy Borg seinen Platz räumen und aus dem "Musikantenstadl" wurde die "Stadlshow". Die feierte am Samstag nun mit Francine Jordi und Alexander Mazza ihre Premiere. Doch beim Stamm-Publikum des "Stadls" kamen die Veränderungen zum Auftakt offenbar überhaupt nicht gut an. Mit nur 2,46 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 9,6 Prozent lief es schlechter als jemals zuvor.
Zuschauer-Trend: Stadlshow
Im Vergleich zu Borgs letztem "Stadl" im Juni kamen der Schunkel-Show fast zwei Millionen Zuschauer abhanden. Noch dazu wurde der bisherige Tiefstwert um über eine Million Zuschauer unterboten - da hatte Johannes B. Kerner, der zur selben Zeit bei ZDF den "Quiz-Champion" kürte, leichtes Spiel. 4,15 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 16,0 Prozent machten die Sendung zum Marktführer. Nur die "Tagesschau" und die "Sportschau" lockten am Samstag noch mehr Zuschauer vor den Fernseher als "Der Quiz-Champion" im Zweiten.
Die "Stadlshow" hatte darüber hinaus auch mit Problemen beim jungen Publikum zu kämpfen - mehr als 280.000 Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren und ein Marktanteil von 3,3 Prozent waren zum Neustart nicht drin. Das war in etwa die Flughöhe, auf der auch Andy Borg in den vergangenen Jahren zumeist unterwegs gewesen ist. Mit seiner Abschiedsshow kam er vor wenigen Wochen sogar auf deutlich bessere 4,8 Prozent. Eine krampfhafte Verjüngung führt also nicht zwangsläufig dazu, jüngere Zuschauer vor den Fernseher zu locken. Und so steht die Zukunft der "Stadlshow" über die obligatorische Silvester-Ausgabe hinaus nun mehr denn je in den Sternen.
Immerhin war am Samstag auf König Fußball Verlass: Nachdem die "Sportschau" vor zwei Wochen unter die Marke von vier Millionen Zuschauern gefallen war, ging es diesmal um fast eine Million nach oben. Genau genommen verfolgten 4,72 Millionen Fans die Zusammenfassungen der Bundesliga-Spiele und trieben den Marktanteil auf überzeugende 25,2 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 19,2 Prozent wieder spürbar besser als zuletzt. Die "Tagesschau" wurde anschließend darüber hinaus alleine im Ersten von 5,79 Millionen Zuschauern gesehen. Nicht zuletzt wegen der "Stadl-Schwäche" wurde die Tagesmarktführerschaft jedoch knapp verpasst: Das Erste kam mit einem Gesamt-Marktanteil von 10,6 Prozent hauchdünn hinter dem ZDF über die Ziellinie.