Gegen das Finale der Champions League fuhren die Fernsehsender am Samstagabend keine schweren Geschütze auf. So verwundert es kaum, dass die Quoten ziemlich überschaubar blieben - und die Wiederholung des Charlotte-Link-Films "Das andere Kind" im Ersten mit 2,97 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 11,6 Prozent schon als stärkste Fußball-Verfolgerin hervorging. Beim jungen Publikum gelang nur der RTL-Rankingshow "Die 25 schrägsten Momente vor laufender Kamera" ein zweistelliger Marktanteil: 870.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren entsprachen 10,8 Prozent. Das Bühnenprogramm von Bülent Ceylan fiel anschließend auf 9,8 Prozent in der Zielgruppe.

Insgesamt lachten 1,31 Millionen Zuschauer über Ceylan, nachdem Sonja Zietlow zuvor 1,91 Millionen Zuschauer zu RTL lockte. Verlass war dagegen auf die Formel 1, die dem Sender am Vorabend zumindest solide Quoten einbrachte. Auf immerhin 13,4 Prozent Marktanteil brachte es das Qualifying zum Großen Preis von Kanada. RTL profitierte jedoch auch vom Fehlen der "Sportschau", die sonst für gewöhnlich das samstägliche Geschehen dominiert. ProSieben ging es ganz ähnlich: Während sich "Galileo" zuletzt mit einstelligen Marktanteilen gegen die "Sportschau" begnügen musste, reichte es in dieser Woche für immerhin 10,6 Prozent.

In der Primetime hatten aber auch die Münchner keinerlei Chance gegen die Champions League. Kurioserweise war "Der Schuh des Manitu" - wie schon am Abend zuvor - die meistgesehene ProSieben-Sendung des Tages. 1,15 Millionen Zuschauer schalteten um 22:00 Uhr ein, mehr als ein Marktanteil von 9,0 Prozent war in der Zielgruppe trotzdem nicht zu holen. "Lissi und der wilde Kaiser" hatte zuvor sogar nur eine Million Zuschauer vor den Fernseher gelockt und dem Sender einen ernüchternden Marktanteil von 7,0 Prozent beim jungen Publikum eingebracht. Sat.1 erging es ähnlich schlecht: Dort erzielte "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" zunächst nur einen Marktanteil von 7,5 Prozent, ehe "Indiana Jones und der Tempel des Todes" schließlich bloß 7,0 Prozent einfuhr.

Auch tagsüber musste Sat.1 mehrfach einstellige Marktanteile hinnehmen - einzig "Auf Streife" war mit bis zu 14,8 Prozent zur Mittagszeit ein echter Lichtblick. Das war jedoch nicht genug, um einen schwachen Tagesmarktanteil verhindern zu können. Unterm Strich kam Sat.1 auf nur 8,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, während auch ProSieben mit 9,4 Prozent einstellig blieb. RTL schaffte immerhin 10,6 Prozent, lag damit bei den 14- bis 49-Jährigen ebenfalls deutlich hinter dem ZDF, das dank Fußball mit 14,0 Prozent die Marktführerschaft einfuhr. Beim Gesamtpublikum lag der Mainzer Sender sogar mit 17,2 Prozent an der Spitze.