Formel 1 in der Krise: Quoten sinken rapide

Logo: RTL/DWDLRTL scheint derzeit geradezu vom Pech verfolgt. Seit Monaten dümpeln die Marktanteile des Marktführers auf dem niedrigsten Niveau seit über einem Jahrzehnt, neue Formate floppen gleich reihenweise und nun erleiden auch noch die Formel 1-Übertragungen einen Schwächeanfall. Zwar sind die absoluten Zuschauerzahlen weiterhin recht hoch, doch mit den Werten vergangener Jahre kann die Formel 1 2005 bei weitem nicht mithalten.

So sahen am Sonntagnachmittag "nur" 6,75 Millionen Zuschauer ab drei Jahren den Großen Preis von Großbritannien in Silverstone. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum betrug 39,8 Prozent. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag die Zuschauerzahl noch bei 9,45 Millionen und der Marktanteil bei 50,3 Prozent. Binnen Jahresfrist verlor die Formel 1 also über 28 Prozent ihrer Zuschauer. Werte, die RTL nachdenklich stimmen müssten, auch wenn mit dem guten Wetter und der "Tour de France" im Ersten zwei starke Konkurrenten am Start waren. Kurios: Selbst das Skandalrennen aus den USA, bei dem lediglich 6 Autos starteten, verfolgten eine dreiviertel Million Zuschauer mehr.

Auch in der werberelevanten Zielgruppe hat das Interesse an der Formel 1 spürbar nachgelassen. 2,97 Millionen Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahre verfolgten die Formel 1 am Sonntag vor dem Bildschirm, was einem Marktanteil von 38,3 Prozent entsprach. Die zweitschwächste Zuschauerzahl der vergangenen acht Jahre lag um fast eine Million höher. Immerhin: In der Zielgruppe war das Formel 1-Rennen die meistgesehene Sendung des Tages, beim Gesamtpublikum musste man sich jedoch dem "Tatort" geschlagen geben.

Trotz Formel 1 erreichte RTL am Sonntag nur einen schwachen Tagesmarktanteil von 14,9 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, was deutlich unter dem RTL-Schnitt lag, aber dennoch für die Tagesmarktführung reichte. Beim Gesamtpublikum belegte RTL mit 12,2 Prozent Tagesmarktanteil gemeinsam mit dem ZDF den zweiten Platz.