Große Mehrteiler haben im deutschen Fernsehen zu Jahresbeginn gewissermaßen Tradition. In diesem Jahr zeigt das ZDF zum Auftakt den prominent besetzten Dreiteiler "Tannbach - Schicksal eines Dorfes", der von deutschen Teilung erzählt. Zum Auftakt fielen die Quoten überzeugend aus, doch um den "Tatort" in die Schanken zu weisen, fehlte dann doch ein gutes Stück. 6,35 Millionen Zuschauer entschieden sich am Sonntagabend für den ersten Teil, der damit einen Marktanteil von 17,1 Prozent erzielte. Mit dem vor zwei Jahren ausgestrahlten Mehrteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" kann "Tannbach" zudem noch nicht ganz mithalten: Dessen erster Teil brachte es damals noch auf über sieben Millionen Zuschauer.
Der "Tatort" hatte unterm Strich dann doch einen ansehnlichen Vorsprung, auch wenn die Marke von neun Millionen, die im vergangenen Jahr so häufig geknackt wurde, dann doch verfehlt wurde. 8,44 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 22,8 Prozent reichten allerdings für den klaren Tagessieg. Und auch beim jungen Publikum gab es einmal mehr kein Vorbeikommen am "Tatort", auch wenn die Free-TV-Premiere des zweiten Teils von "Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht" bei RTL für harte Konkurrenz sorgte. 2,29 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer sahen den "Tatort", das Finale der "Twilight"-Saga brachte es auf 2,23 Millionen. In beiden Fällen lag der Marktanteil bei 16,6 Prozent.
"Tannbach - Schicksal eines Dorfes" musste indes auch noch ProSieben und Sat.1, das mit neuen Folgen seiner Serien dennoch recht blass blieb, den Vortritt lassen und kam schließlich mit 1,22 Millionen jungen Zuschauern sowie 8,8 Prozent Marktanteil durchs Ziel. Das sind ohne Zweifel gute Werte - ein bisschen mehr hätte es angesichts der großen Werbekampagne im Vorfeld aber dann doch sein können. Immerhin hielt die anschließende Dokumentation zum Film jedoch fast alle Zuschauer bei der Stange: So kletterte der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ab 21:45 Uhr auf überzeugende 9,2 Prozent. Insgesamt blieben nach dem Abspann noch 6,12 Millionen Zuschauer beim ZDF, das damit zu diesem Zeitpunkt die Marktführerschaft übernahm.
Im Ersten konnte die Miniserie "Mammon" den erfolgreichen Vorlauf einmal mehr nur bedingt für sich nutzen. Mehr als 2,90 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 10,5 Prozent waren nicht drin. Im Vergleich zum Freitag gewann "Mammon" aber zumindest wieder über 400.000 Zuschauer zurück. Im Tagesvergleich behielt das ZDF zudem ebenfalls die Oberhand: Weil der Mainzer Sender tagsüber mit seinen stundenlangen Wintersport-Übertragungen punktete, gab's mit einem Marktanteil von 15,0 Prozent die ungefährdete Spitzenposition beim Gesamtpublikum. Das Erste kam mit 12,2 Prozent deutlich dahinter ins Ziel.