Quotenfiasko für RTL: "Peking Express" verliert weiter an Fahrt
Bevor der "Peking Express" vor drei Wochen auf Sendung ging, lagerte das Format, das bereits im Sommer letzten Jahres abgedreht wurde, über ein dreiviertel Jahr im Archiv von RTL. Und da wäre es angesichts der Quotenentwicklung wohl auch besser geblieben: Nach einem ohnehin schon schwachen Start, gibt die Show immer weiter Zuschauer und Marktanteile ab.
Nachdem am 7. Mai immerhin noch 3,12 Millionen Zuschauer ab drei Jahren die Auftaktsendung des Formats, in dem acht Kandidatenpaare sich mit einem Budget von 2 Euro pro Tag auf die Reise von Moskau nach Peking machen, verfolgten, fiel die Zahl in den beiden Folgewochen bereits auf 2,87 Millionen bzw. 2,61 Millionen ab.
Am Freitagabend folgte ein neuer Tiefschlag: Nur noch 2,07 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen die vierte Folge. Der Zuschauerverlust liegt dabei nicht allein am überaus guten Wetter, denn auch der Marktanteil gab erneut von bereits sehr schlechten 9,5 Prozent in der Vorwoche auf nun nur noch 9,2 Prozent beim Gesamtpublikum nach.
Ebenso dramatisch sieht es in der werberelevanten Zielgruppe aus: Von den 1,61 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern, die die Auftaktsendung verfolgten, blieben an diesem Freitag nur noch 1,01 Millionen übrig. Der Marktanteil in der Zielgruppe, der bei der ersten Sendung noch 13,4 Prozent betragen hatte und in der zweiten Woche auf 14,3 Prozent stieg, markierte an diesem Freitag mit 11,5 Prozent einen neuen Tiefpunkt.
Doch der "Peking Express" ist nicht das einzige Sorgenkind von RTL am Freitagabend: "7 Tage, 7 Köpfe", lange Zeit ein umschlagbarer Quotengarant am späten Freitagabend, fiel diese Woche erstmals unter die Zehn Prozent-Marke in der Zielgruppe. Nur noch 800.000 14- bis 49-jährige Zuschauer interessierten sich für die Witze der Runde um Jochen Busse, der Marktanteil lag in der werberelevanten Zielgruppe somit bei nur noch 9,8 Prozent. Etwas besser sah es immerhin beim Gesamtpublikum aus: 2,35 Millionen Zuschauer ab drei Jahren reichten für 12,6 Prozent Marktanteil.
Das tolle Wetter und die Tatsache, dass der in einigen Bundesländern arbeitsfreie Fronleichnamstag vielen ein langes Wochenende beschert hat, das für Ausflüge genutzt werden konnte, machte auch Günther Jauchs Dauerbrenner "Wer wird Millionär" zu schaffen: Die letzte reguläre Ausgabe vor dem Prominentenspecial am Montag und der darauffolgenden Sommerpause sahen nur 4,79 Millionen Zuschauer - ungewöhnlich wenige für die Quizshow.
Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag jedoch bei gewohnt guten 21,8 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppen reichten 1,42 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer für gute 18,3 Prozent. Damit holte sich "Wer wird Millionär" die Marktführung in der Zielgruppe wieder von "Genial daneben", das in der Vorwoche vorne lag, zurück.
Trotz der unübersehbaren Probleme am Abend, war RTL die Tagesmarktführung jedoch auch am Freitag nicht zu nehmen: Mit 14,5 Prozent Tagesmarktanteil beim Gesamtpublikum lag der Kölner Sender vor dem Ersten und dem ZDF, die beide je 12,4 Prozent erreichten. In der Zielgruppe erreichte RTL 15,0 Prozent und lag damit 0,4 Prozentpunkte vor SAT.1. Dennoch kann RTL mit diesem Wert nicht zufrieden sein, da der Monatsschnitt im Mai bei 16,3 Prozent liegt.