Zweites TV-Duell: In NRW fast 25 Prozent Marktanteil
Fünf Tage vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben sich SPD-Ministerpräsident Peer Steinbrück und sein CDU-Herausforderer Jürgen Rüttgers ihren zweiten Schlagabtausch im Fernsehen geliefert. Das ZDF und der WDR strahlten am Dienstag ab 21 Uhr das TV-Duell aus der Bochumer Jahrhunderthalle aus.
In ersten Blitzumfragen der Meinungsforschungsinstitute infratest dimap und der Forschungsgruppe Wahlen schätzte die Mehrheit der Befragten Steinbrück bei dem Rededuell als überzeugender ein, sein Herausforderer Rüttgers konnte allerdings bei wichtigen Sachthemen punkten.
Insgesamt sahen 3,55 Millionen Menschen zu, wie die Kontrahenten die Fragen von Maybritt Illner (ZDF) und Jörg Schönenborn (WDR) beantworteten. Der Marktanteil für beide Sender zusammen lag bundesweit bei 11,4 Prozent. Erwartungsgemäß war bei mehr Zuschauern des TV-Duells das ZDF-Logo eingeblendet. Der Mainzer Sender erreichte am Dienstagabend 2,65 Millionen politikinteressierte Zuschauer (8,5 Prozent Marktanteil), der WDR 0,9 Millionen (2,9 Prozent Marktanteil).
In Nordrhein-Westfalen war das Interesse an dem Aufeinandertreffen der Spitzenkandidaten von SPD und CDU besonders groß. In dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland sahen 1,15 Millionen Zuschauer das zweite TV-Duell im ZDF (16 Prozent Marktanteil), 0,64 Millionen (8,9 Prozent Marktanteil) schalteten das WDR Fernsehen ein. Jeder vierte Nordrhein-Westfale, der am Mittwoch um 21 Uhr vor dem Fernseher saß, schaute das Fernseh-Duell.
WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf zeigt sich zufrieden: „Ein großer Erfolg für das öffentlich-rechtliche System, und auch für das WDR Fernsehen. Es hat sich auch gezeigt, dass unser kompetentes Moderatorenteam die richtigen Fragen gestellt hat.“
Das erste TV-Duell zwischen Peer Steinbrück und Jürgen Rüttgers erreichte vor zwei Wochen bei RTL nur äußerst magere Einschaltquoten. Lediglich 0,93 Millionen Zuschauer wollten hören, was die beiden Politiker zu den aktuellen Themen zu sagen hatten. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 5,8 Prozent. Sogar noch etwas schlechter sah es in der werberelevanten Zielgruppe aus. Nur 350.000 14-49-Jährige sahen zu, der Marktanteil betrug damals 5,5 Prozent.