"Dirty Dancing" schlägt die Spielfilmkonkurrenz in der Primetime
Es war der Abräumer 1987: Patrick Swayze und Jennifer Grey lösten mit "Dirty Dancing" einen Tanzboom aus. Und auch im Jahr 2005 hat der Film ganz offenbar nichts von seiner Anziehungskraft verloren: Am Karsamstag schlug er von Jackie Chan über "Mit Schirm, Charme und Melone" bis zum "Schweinchen namens Babe" die Spielfilme aller anderen Sender aus dem Feld.
Nur eine Sendung hatte zur Primetime in der Zielgruppe höhere Quoten. Dabei dürften die Zuschauer relativ klar verteilt gewesen sein: Während 2,46 Millionen (1. Halbzeit) bzw. 2,64 Millionen (2. Halbzeit) wohl vorwiegend männliche 14- bis 49-jährige Zuschauerder Übertragung des Freundschaftsspiels zwischen Slowenien und Deutschland einen Zielgruppenmarktanteil von 24,4 bzw. 22,8 Prozent bescherten, erreichte "Dirty Dancing" mit 2,01 Millionen überwiegend weiblichen Zuschauern aus dieser Altersgruppe hervorragende 18,1 Prozent Marktanteil.
Beim Gesamtpublikum lag die Übertragung des Fußballspiels jedoch ganz deutlich vorn: Über 8 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen die zweite Halbzeit des Länderspiels (27 Prozent Marktanteil), Patrick Swayzes Tanzkünste wollten insgesamt nur 3,07 Millionen Zuschauer miterleben (10,7 Prozent).
Die anderen Sender, die allesamt Spielfilme ins Quotenrennen schickten, hatten in der Zielgruppe gegen "Dirty Dancing" jedoch um 20:15 Uhr nicht den Hauch einer Chance. Nur ProSieben konnte mit dem Jackie Chan-Actionkracher "First Strike - Jackie Chan's Erstschlag" noch erfreuliche Quoten erzielen: 1,48 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer reichten für einen guten Marktanteil von 13,3 Prozent in der Zielgruppe. Insgesamt schauten 2,21 Millionen zu.
"Mit Schirm, Charme und Melone", aber ohne Quote musste hingegen RTL auskommen: Lediglich 1,76 Millionen Zuschauer ab drei Jahren interessierten sich für den Film, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei miserablen 6,0 Prozent. Kaum besser sah es in der werberelevanten Zielgruppe aus: 1,14 Millionen 14- bis 49-jährige sorgten hier für 10,3 Prozent Marktanteil.
Gar keine Chance hatten RTL II und Vox an diesem Abend: Weder "Ein Schweinchen namens Babe", das mit 0,4 Millionen 14- bis 49-jährigen für RTL II einen Zielgruppenmarktanteil von 3,6 Prozent holte, noch "Die Brücken am Fluß", das bei Vox lediglich 3,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte, konnte auch nur im Ansatz zufriedenstellen.
Ganz heimatlich probierte Das Erste an gute Quoten zu kommen - jedoch auch mit bescheidenem Erfolg. Hansi Hinterseer in "Da wo die Liebe wohnt" schalteten insgesamt zwar 3,64 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, also mehr als "Dirty Dancing", der Marktanteil von 12,4 Prozent liegt jedoch unter dem Monatsschnitt von 13,4 Prozent, den Das Erste bislang im März erreichte. Bei den jüngeren Zuschauern versagte der Film erwartungsgemäß mit 4,2 Prozent Marktanteil (14- bis 49-Jährige) total.
Tagesmarktführer beim Gesamtpublikum wurde dank Fußball am Karsamstag ganz klar das ZDF: Mit 16,4 Prozent lag der Mainzer Sender deutlich vor dem zweitplatzierten Ersten, das auf 11,2 Prozent kam. In der Zielgruppe siegte ProSieben mit 14,3 Prozent vor SAT.1, das 12,2 Prozent erreichte. RTL fand sich hinter dem ZDF erst auf Platz vier wieder.