Erst die Gala, dann haben die Sender zwei Tage Zeit sich auch in den Formaten selbst zu feiern - und irgendwann am Abend dann die Ausstrahlung der Gala. Das ist das Prozedere beim Deutschen Fernsehpreis im Jahr 2013. Weil die Konkurrenz am Tag der deutschen Einheit - dem eigentlichen, aber bislang nur einmal von RTL eingehaltenen Sendeplatz - zu stark ist, hat Sat.1 die Gala kurzerhand auf den Freitagabend verschoben. Und weil man wohl bereits ahnte, dass das Interesse zwei Tage nach der Veranstaltung nicht mehr all zu groß sein würde, sendete man ihn auch nur am späteren Abend. Und tatsächlich war das Interesse dann auch überschaubar.

Um 22:15 Uhr schaffte der Deutsche Fernsehpreis in Sat.1 noch nicht einmal den Sprung über die Marke von einer Million Zuschauer. Gerade einmal 0,96 Millionen Zuschauer sahen die Aufzeichnung der Gala, womit der Marktanteil bei äußerst schlechten 6,2 Prozent liegt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lief die Fernsehpreis-Gala zwar auch erst mit zweitägiger Verspätung, das ZDF konnte sich aber dennoch über 3,19 Millionen Zuschauer freuen. Sat.1 war in diesem Jahr nur für einen neuen Tiefpunkt gut, wie übrigens schon im Jahr 2009, als aber immerhin noch etwas mehr als 1,3 Millionen Zuschauer drin waren. In der Zielgruppe sah es für die von Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn präsentierte Gala übrigens ebenfalls düster aus. 530.000 Zuschauer reichten hier nur für einen Marktanteil von 7,7 Prozent.

Und doch war der Deutsche Fernsehpreis in Sat.1 noch die erfolgreichere Sendung des Abends. Man hätte ihn getrost auch schon um 20:15 Uhr zeigen können. Für den Spielfilm "Kiss & Kill" sah es zur besten Sendezeit nämlich noch schlechter aus. Hier reichte es bei 0,76 Millionen Zuschauern in der klassischen Zielgruppe für nur 7,0 Prozent. Insgesamt schalteten 1,42 Millionen Zuschauer ein, womit sehr schlechte 4,8 Prozent erreicht wurden.

Deutlich erfolgreicher war am Abend übrigens die Sat.1-Schwester ProSieben unterwegs. Gegen den Fernsehpreis sahen 1,34 Millionen Zuschauer "The Dark Knight", wobei 1,07 Millionen Zuschauer bzw. 16,5 Prozent aus der klassischen Zielgruppe stammten. Zuvor sahen bereits 1,69 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren (15,6 Prozent) den Streifen "Thor". Insgesamt sahen hier 2,58 Millionen zu, womit 8,8 Prozent erreicht wurden.