Im kommenden Monat finden die Bundestagswahlen statt, doch von der heißen Phase des Wahlkampfs ist bislang medial noch nicht viel zu spüren. Das ZDF stieg am Dienstag nun immerhin mal in die Berichterstattung ein und zeigte in seiner zuletzt zur Service- und Könighaus-Doku verkommenen Reihe "ZDFzeit" ein Porträt von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Das Interesse daran hielt sich allerdings in Grenzen: Nur 1,84 Millionen Zuschauer schalteten um 20:15 Uhr ein - um ein niedrigere Reichweite von "ZDFzeit" zu finden, muss man schon bis Anfang September vergangenen Jahres zurückgehen.
Der Marktanteil fiel mit 7,1 Prozent entsprechend überschaubar aus und lag bei den 14- bis 49-Jährigen sogar bei nur 4,4 Prozent. Während sich Steinbrück im ZDF als Abschalter erwies, bescherte der Kanzlerkandidat dem ARD-Talk "Menschen bei Maischberger" dagegen den stärksten Marktanteil des Jahres. 1,59 Millionen Zuschauer sahen Steinbrücks Auftritt bei Maischberger und sorgten für 12,7 Prozent Marktanteil. "Frontal 21" zeigte sich unterdessen von der schwachen Steinbrück-Vorlage im ZDF recht unbeeindruckt und bewegte sich im Anschluss an die Doku mit 2,52 Millionen Zuschauern und einem Gesamtmarktanteil von 9,3 Prozent auf dem gewohnten Niveau, das - zugegebenermaßen - ebenfalls nicht gerade befriedigend für das ZDF sein dürfte.
Beachtlich ist dafür jedoch, dass das "heute-journal" danach mit 3,57 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14,0 Prozent die meistgesehene Sendung der Mainzer am Dienstag war. Und auch die Dokumentations-Reihe "37 Grad" wusste zu überzeugen: Die dreiteilige Reihe "20 - 40 - 60: Drei Generationen - drei Jahre" legte um 22:15 Uhr mit 2,47 Millionen Zuschauern sowie 12,5 Prozent Marktanteil einen überzeugenden Start hin. Überzeugend lief es übrigens auch beim jungen Publikum, wo es für einen Marktanteil von 8,9 Prozent reichte. Zu diesem Zeitpunkt lag das ZDF damit deutlich vor dem Ersten, das dafür den Start in den Abend dominierte. "Hubert und Staller" präsentierten sich zwar nicht so stark wie vor einer Woche, sicherten sich mit 3,71 Millionen Zuschauern und 14,2 Prozent aber trotzdem den Tagessieg.
Für das ZDF setzte sich die Berg- und Talfahrt des Abends zu später Stunde unterdessen fort. Wo sonst Markus Lanz mit seiner Talkshow erfolgreich ist, brachte es die Tragikomödie "Arschkalt" mit Herbert Knaup um 23:00 Uhr nur auf 730.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 6,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen war der Film mit 6,0 Prozent Marktanteil dagegen - gemessen am Senderschnitt - vergleichsweise erfolgreich. Die Tagesmarktführerschaft verpassten die Mainzer letztlich knapp - die ging mit 11,7 Prozent an RTL, das am Dienstag auch bei den 14- bis 49-Jährigen vorne lag.