Radio NRW & Bayern1 verlieren, MDR & Energy jubeln

Am Dienstagmorgen legte die agma die Ergebnisse der Radio-MA 2013/II vor - und eine ganze Branche starrt gebannt aufdie Zahlen, denn auch wenn die Erhebungsmethode umstritten ist, liefert sie mit ihren Reichweiten der Radiosender die Grundlage für das Werbegeschäft in den nächsten Monaten. Alles in allem schnitten dabei die öffentlich-rechtlichen Sender besser ab: Die Tagesreichweite der ARD-Sender stieg im Vergleich zur letzten Erhebung um 1,5 Prozent, die Reichweite der privaten Sender sank im Gegenzug um 1,6 Prozent.

Beim Blick auf die Rangliste der meistgehörten Radiosender (gemessen an den Hörern in einer Durchschnittsstunde Mo-Fr zwischen 6 und 18 Uhr) fällt zunächst ins Auge: Es gibt nicht mehr sechs, sondern nur noch vier Sender über der Millionen-Marke. Darunter gefallen ist zum Einen WDR 2, das 4,7 Prozent seiner Hörer verlor, zum Anderen Bayern 1, das es mit einem Minus von 6,1 Prozent noch stärker erwischt hat. Bayern 1 gehörte auch bei der letzten Erhebung schon zu den Verlierern, der Abwärtstrend hat sich nun noch verstärkt. WDR 2 hatte die Millionen-Marke erst bei der letzten MA genommen und büste nun kurzerhand die Gewinne wieder ein. Einen herben Verlust von 6,1 Prozent gab es in der Spitzengruppe aber nicht nur für Bayern 1, auch der Lokalradio-Verbund Radio NRW, der mit rund 1,6 Millionen Hörern noch immer an der Spitze steht, verlor ebenso stark. Über 100.000 Hörer kamen hier abhanden.

Die 20 meistgehörten Radiosender in Deutschland laut Radio-MA 2013/I (Hörer ab 10 Jahre pro Stunde, Mo-Fr 6-18 Uhr):

Quelle: AG.MA, ausschließlich Werbeträger

Groß dürfte die Freude nach der Vorlage der Zahlen diesmal vor allem beim MDR sein. MDR 1 Radio Sachsen und MDR JUMP führen die Liste der größten Gewinner in absoluten Zahlen an, doch auch MDR Sputnik (Tagesreichweite +48,5 Prozent), MDR Figaro (Tagesreichweite +29,5 Prozent) oder MDR Info (Tagesreichweite +10,8 Prozent) verzeichneten massive Aufschläge. Zufrieden sein kann man auch bei Bayern 3, das die Zahl der Hörer 5,5 Prozent zulegen konnte. Auch wenn Antenne Bayern gleichzeitig etwas verlor, bleibt der Rückstand auf den privaten Konkurrenten weiterhin gewaltig und Antenne Bayern der meistgehörte Einzelsender Deutschlands.

Weitere Gewinner, die aufgrund ihrer Größe teils in unserer Top 10 nicht auftauchen: Radio TEDDY legte um 61,5 Prozent zu und verzeichnet nun 42.000 Hörer in der Durchschnittsstunde. Neben Energy Sachsen (+50,9 Prozent) gehören auch Energy München (+33,3 Prozent), Energy Berlin (+28,3 Prozent), Energy Hamburg (+26,1 Prozent) und Energy Stuttgart (+14,8 Prozent) zu den größen Gewinnern.

Die größten Gewinner:

Quelle: AG.MA, Angaben ohne Gewähr

Neben den bereits angesprochenen Radio NRW und Bayern 1 gehört auch Hit-Radio Antenne in Niedersachsen, Bremen und Hamburg zu den großen Verlierern. 16,6 Prozent der Hörer kamen hier abhanden. Aus Hamburg kommt prozentual mit Abstand größte Verlierer: Die Reichweite des alsterradios brach massiv ein - der nächste Relaunch ist hier aber bekanntlich bereits wieder in vollem Gange. Herbe Verluste gab's auch für Radio Cottbus (-40,0 Prozent), Gong 96,3 in München (-33,3 Prozent) und Oldie 95 (-31,6 Prozent)

Die größten Verlierer:

Quelle: AG.MA, Angaben ohne Gewähr

Auf den folgenden Seiten: Ein Blick in die einzelnen Bundesländer 

• Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein
• NRW, Hessen, Saarland
• Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern
• Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
• Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt

Bitte beachten: Um auch die Sender ohne Werbung berücksichtigen zu können, blicken wir in den folgenden Tabellen auf die Tagesreichweite, nicht die Hörer pro Durchschnittsstunde.