Radio-MA: NDR 2 und MDR Jump top, Private verlieren

Am Mittwochmorgen starrt wieder eine ganze Branche gebannt auf die Ergebnisse der Radio-MA - denn auch wenn die Erhebungsmethode umstritten ist, liefert sie mit ihren Reichweiten der Radiosender die Grundlage für das Werbegeschäft in den nächsten Monaten. Alles in allem lässt sich sagen: Verlierer der Radio-MA 2013/I sind die Privatsender. Sie verlieren 1,5 Prozent an Reichweite (alle Zahlen bezogen auf die Zahl der Hörer in einer Durchschnittsstunde Mo-Fr zwsichen 6 und 18 Uhr). Der ARD-Hörfunk konnte seine Reichweite hingegen leicht um 0,3 Prozent ausbauen.

An der Rangliste der meistgehörten Radiosender änderte sich im Vergleich zur vergangenen Ausweisung auf den oberen Plätzen nichts. Radio NRW, Antenne Bayern und SWR 3 gaben zwar allesamt Hörer ab, belegen aber weiterhin die ersten drei Plätze. 1Live konnte hingegen leicht zulegen und liegt mit 1,105 Millionen Hörern in der Durchschnittsstunde nur noch knapp hinter SWR 3. WDR 2 konnte noch deutlicher um 5,7 Prozent zulegen und knackte damit als sechster Sender die Marke von einer Million Hörern.

Die 20 meistgehörten Radiosender in Deutschland laut Radio-MA 2013/I (Hörer pro Stunde, Mo-Fr 6-18 Uhr):

Quelle: AG.MA, ausschließlich Werbeträger

Auch die größten Aufsteiger unter den Radio-Sendern waren öffentlich-rechtlich: NDR 2, das beim letzten Mal schon zu den größten Gewinnern gehörte, legte noch einmal um über 16 Prozent zu und kann somit nun schon 924.000 Hörer in der Durchschnittsstunde verzeichnen. Beim NDR bejubelt man die höchste Reichweite des Senders seit 20 Jahren. Gute Nachrichten gibt's auch für den MDR - vor allem aus Sachsen: MDR 1 Radio Sachsen konnte seine Hörerzahl um satte 28,3 Prozent steigern, die junge Welle MDR Jump steigerte ihre Hörerzahl um fast 21 Prozent. Mit WDR 2 und Bayern 3 - das allerdings weiter großen Rückstand hinter Antenne Bayern hat - sind fünf öffentlich-rechtliche Sender unter den größten Gewinnern nach absoluten Zahlen.

Prozentual größter Gewinner war Energy Sachsen mit einem Plus von 35,7 Prozent auf nun 57.000 Hörer. Auch die Bremer Energy-Station konnte massiv um 27 Prozent zulegen. Energy Berlin lag um immerhin 11,1 Prozent im Plus. Auf der anderen Seite liefert Energy mit dem Münchner Ableger aber auch den größten Verlierer: Über die Hälfte der Hörer kamen abhanden, übrig waren noch 30.000. Auch Energy Hamburg lag fast 15 Prozent im Minus.

Die größten Gewinner:

Quelle: AG.MA, Angaben ohne Gewähr

Die stärksten Hörerverluste nach absoluten Zahlen erlebte aber BB Radio, das 53.000 Hörer in der Durchschnittsstunde verlor - und damit fast ein Viertel. Sehr schlecht lief es auch für SWR 1 in Rheinland-Pfalz, das über 21 Prozent absackte, während SWR 1 BW seine Reichweite stabil halten konnte.

Die größten Verlierer:

Quelle: AG.MA, Angaben ohne Gewähr

Auf den folgenden Seiten: Ein Blick in die einzelnen Bundesländer (Tagesreichweite inkl. Sender ohne Werbung)

• Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein
• NRW, Hessen, Saarland
• Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern
• Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
• Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt