Kaum hat die Adventszeit begonnen, schon schießen die Jahresrückblicke wie Pilze aus dem Boden. Den Reigen eröffnete in diesem Jahr das ZDF, wo erstmals Markus Lanz als Moderator durch den Abend führte. Für seinen Einstand hätte er sich allerdings vermutlich ein paar Zuschauer mehr gewünscht. Mit 4,51 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 15,6 Prozent lief es für "Menschen 2012" zwar auf den ersten Blick gut, doch Hape Kerkeling hatte vor einem Jahr noch fast eineinhalb Milionen mehr vor den Fernseher gelockt.

Als Thomas Gottschalk vor zwei Jahren durch die Sendung führte, waren gar mehr als 6,8 Millionen Zuschauer dabei - damals stand der Jahresrückblick allerdings auch unter dem Eindruck des wenige Tage zuvor geschehenen Unfalls bei "Wetten, dass..?". Und doch fuhr Lanz diesmal die schwächste Reichweite für den ZDF-Jahresrückblick seit fünf Jahren ein. Zuletzt hatten im Jahr 2007 weniger Menschen eingeschaltet. Damals lief die Show allerdings auch nicht zur besten Sendezeit, sondern erst ab 21:45 Uhr.

So mancher Zuschauer wird allerdings vermutlich auch diesmal erst im Laufe des Abends eingeschaltet haben. Der Leipziger "Tatort" im Ersten war jedenfalls zunächst mit 9,57 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 25,7 Prozent eindeutiger Marktführer beim Gesamtpublikum. Danach schalteten allerdings viele Zuschauer um - Günther Jauch, der am kommenden Sonntag für RTL seinen Jahresrückblick präsentieren wird, kam anschließend nicht über 4,20 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 13,8 Prozent hinaus. Das war zugleich die geringste Reichweite für den Polittalk seit Ende September.

Doch zurück zu "Menschen 2012". Auch beim jungen Publikum musste der ZDF-Rückblick in diesem Jahr kräftige Verluste hinnehmen. Zuschauerzahlen und Marktanteil gingen gegenüber dem Vorjahr um jeweils etwa ein Drittel zurück. Reichte es 2011 noch für einen Marktanteil von 15,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, so musste sich Markus Lanz diesmal mit nur noch 1,20 Millionen jungen Zuschauern und 9,8 Prozent zufriedengeben. Das sind zwar nach wie vor gute Werte. Klar ist allerdings auch: Ein wenig mehr hat man beim ZDF ganz bestimmt erwartet.