Mit "Der letzte Bulle" und "Danni Lowinski" hat Sat.1 in den vergangenen Jahren zwei Serien erfolgreich etablieren können, doch eigentlich bedarf es mehr als nur diese beiden Produktionen. In diesem Herbst sollten gleich vier neue Serien die deutsche Fiction bei Sat.1 stärken - zwei davon konnten allerdings bereits wieder zu den Akten gelegt werden. Umso gespannter durfte man sein, wie "Der Cop und der Snob" nach den zuletzt sehr enttäuschenden Quoten von "Es kommt noch dicker" und "Auf Herz und Nieren" abschneiden würde. Die Antwort dürfte dem neuen Sat.1-Chef Nicolas Paalzow allerdings kaum gefallen.

Das Publikum hat der neuen Krimiserie zum Start nämlich gar nicht erst eine Chance gegeben. Mehr als 880.000 Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren schalteten am Montag um 20:15 Uhr nicht ein. Der Marktanteil lag in der Zielgruppe bei nur 7,0 Prozent. Insgesamt kam "Der Cop und der Snob" nicht über 1,89 Millionen Zuschauer hinaus. Hier wurde sogar nur ein Marktanteil von 5,7 Prozent gemessen. Das ist zu wenig für die Ansprüche von Sat.1. Die direkt im Anschluss gezeigte zweite Folge tat sich mit nur 1,61 Millionen Zuschauern sowie 6,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sogar noch schwerer.

Wie wichtig ein Serien-Erfolg gewesen wäre, zeigt der Blick auf die Tagesmarktanteile: Mit nur 8,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lag Sat.1 am Montag weit abgeschlagen auf dem vierten Platz - selbst Vox war mit 9,5 Prozent wieder mal deutlich stärker unterwegs. Wenig hilfreich war für Sat.1 auch das Programm am späten Abend: "Planetopia" erreichte gegen das RTL-Magazin "Extra" gerade mal noch 820.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 4,5 Prozent in der Zielgruppe, die "Focus TV Reportage" bildete schließlich mit 4,3 Prozent den Tiefpunkt des Abends.

Am Vorabend brachte die wenig innovative Idee, nun anstelle des aus dem Programm genommenen Magazins "Push" einfach eine dritte "K11"-Folge zu zeigen, hingegen zumindest leichte Besserung. 2,40 Millionen Zuschauer sahen um 19:30 Uhr zu, in der Zielgruppe fiel der Marktanteil mit 8,4 Prozent etwas besser aus als zuletzt bei "Push". Eine Dauerlösung ist all das aber gewiss nicht. Und so darf man gespannt sein, wie Nicolas Paalzow all diese Probleme angehen möchte. Von einfachen Aufgaben kann angesichts der Vielzahl an Baustellen jedenfalls keine Rede sein.