Durch einen Abbruch des Kampfes gegen Manuel Charr in der vierten Runde hat Vitali Klitschko seinen Weltmeister-Titel im Schwergewicht verteidigt. Aus Sicht von RTL hätte der Boxkampf freilich noch ein wenig länger dauern können, um am späten Abend zusätzliche Zuschauer einsammeln zu können. So reichte es zwar für den ungefährdeten Tagessieg, doch letztlich saßen deutlich weniger Fans vor dem Fernseher als bei Vitalis vorherigem Kampf im Februar. Fieberten damals noch knapp 13 Millionen Zuschauer mit, so musste sich RTL diesmal mit 8,75 Millionen Fans begnügen.
Das waren aber immerhin zugleich knapp 500.000 Zuschauer mehr als bei Wladimir Klitschkos Kampf gegen Tony Thompson im Juli. Doch das Jammern findet ohnehin freilich auf sehr hohem Niveau statt: Der Marktanteil lag bei herausragenden 43,6 Prozent und fiel auch in der Zielgruppe mit 42,8 Prozent ähnlich stark aus. 3,63 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer führten RTL natürlich auch hier zum eindeutigen Tagessieg. Die Marktführerschaft beim jungen Publikum behielt der Sender übrigens den kompletten Abend über, auch wenn sich das Bühnenprogramm von Bülent Ceylan um 20:15 Uhr für RTL-Verhältnisse allenfalls mäßig schlug.
1,31 Millionen junge Zuschauer konnten sich um 20:15 Uhr für Ceylans "Wilde Kreatürken" begeistern und sorgten so für 14,6 Prozent Marktanteil - ein reichlich unspekakulärer Wert. Insgesamt schalteten lediglich 2,13 Zuschauer, die einem Marktanteil von 8,3 Prozent entsprachen. Danach zogen die Reichweiten bis zum Beginn des Boxkampfes aber nach und nach an: So waren um 21:59 Uhr bei der Vorberichterstattung 2,77 Millionen Zuschauer dabei, eine gute halbe Stunde später sahen bereits 6,24 Millionen zu. Die Nachberichterstattung, die mit knapp einer Stunde rund drei Mal so lang dauerte wie der eigentliche Kampf, hielt schließlich noch 3,93 Millionen Zuschauer bei RTL und sorgte in der Zielgruppe für einen Marktanteil von 29,3 Prozent.
All das trug letztlich dazu bei, dass RTL am Samstag mit im Schnitt 18,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ohne Probleme die Marktführerschaft nach Hause holte. Zum Vergleich: ProSieben musste sich als stärkster Verfolger nur mit 11,5 Prozent begnügen. Ähnlch dominant war RTL auch beim Gesamtpublikum, wo man als einziger Sender überhaupt einen zweistelligen Tagesmarktanteil verzeichnete. 14,8 Prozent betrug der Wert am Samstag - und damit genau fünf Prozentpunkte mehr als der Tagesmarktanteil des Zweitplatzierten ZDF,