Auch wenn man Sat.1 vorwerfen muss, keinen langen Atem gehabt zu haben: Die Quoten der "Harald Schmidt Show" waren im vergangenen Jahr enttäuschend - Marktanteile von teils weniger als fünf Prozent in der Zielgruppe konnten nur schwer schöngeredet werden. Bei seinem neuen Arbeitgeber Sky muss sich Harald Schmidt nun aber auf ganz andere Zahlen gefasst machen. Und die Quoten der ersten Sendung am Dienstag zeigen: Es dürfte ein langer Weg werden, zumindest einen Bruchteil der inzwischen mehr als drei Millionen Abonnenten überhaupt zum Einschalten zu bewegen.

Zum Start sendete Schmidt jedenfalls vor nahezu leeren Rängen: So wurde ab 23:00 Uhr bei der Ausstrahlung auf Sky Atlantic HD eine Reichweite von 0,00 Millionen Zuschauern ausgegeben - der Marktanteil beim Gesamtpublikum und in der Zielgruppe betrug 0,0 Prozent. Die vorherige Ausstrahlung um 22:15 Uhr bei Sky Hits fand zwar einige Zuschauer, doch mehr als 20.000 waren zunächst auch hier nicht drin. 0,1 Prozent betrug der Marktanteil in beiden Zuschauergruppen. Interessant: Sky lässt die Sendung in zwei Teilen ausweisen. Nach der Werbung blieben im Schnitt nur noch 10.000 Zuschauer dran, bei den 14- bis 49-Jährigen sackte der Marktanteil auch hier auf 0,0 Prozent ab.

Gegenüber DWDL.de ließ Sky am Mittwoch mitteilen, man sei "sehr zufrieden" mit dem Start - und verwies auf eine Netto-Reichweite von 60.000 Zuschauern, die zumindest mal kurz reingeschaltet hätten. Anders ausgedrückt: Sehr viele Zuschauer haben haben demzufolge allerdings auch ganz offensichtlich wieder recht schnell abgeschaltet. Sky verweist in diesem Zusammenhang auf andere Ausstrahlungsmöglichkeiten wie beispielsweise Sky Go und Sky Anytime, deren Nutzungszahlen derzeit jedoch noch nicht vorliegen.

Sicher ist allerdings eines: Eine Schmidt-Euphorie, geschweige denn eine Neugierde, hat der Bezahlsender durch seine ohne Zweifel gleichermaßen teure wie imageträchtige Verpflichtung jedenfalls zu Beginn nicht auslösen können. Nun liegt es jedoch nicht zuletzt an Schmidt, das Publikum für seine Late-Night-Show begeistern zu können. Dass er dauerhaft vor derart wenigen Zuschauern senden möchte, ist jedenfalls kaum anzunehmen.