Seit dem Start der Sendung vor knapp drei Monaten ist kaum ein Tag vergangen, an dem "Gottschalk Live" nicht in irgendeiner Weise für Schlagzeilen gesorgt hätte. Der zuletzt durchgeführte Relaunch hat zudem bislang nicht zum erhofften Anstieg der Zuschauerzahlen geführt - im Gegenteil: Erst am Donnerstag war die Vorabendshow im Ersten wieder unter die Millionenmarke gefallen. Die Analyse eines internen ARD-Papiers kommt nun darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass die schwachen Gottschalk-Zahlen dafür verantwortlich sind, dass der Sender im ersten Quartal auf den vierten Rang in der Publikumsgunst abgerutscht sei.
Trotz zahlreicher Wintersport-Übertragungen habe der Marktanteil nur bei 12,3 Prozent gelegen - RTL, ZDF sowie die Dritten seien stärker gewesen. Das veränderte Vorabendprogramm trage die Schuld daran: So liege die derzeitige Zuschauerresonanz deutlich hinter den bisher auf diesem Sendeplatz gezeigten Sendungen, heißt es in dem Papier, aus dem der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Dabei sei jedoch nicht nur Gottschalk selbst das Problem, sondern auch die mit dem Start von "Gottschalk Live" einhergehenden Verschiebungen der Sendeplätze anderer Vorabend-Formate.
Zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr summiere sich der Verlust inzwischen auf 600.000 Zuschauer. Wenn sich daran nichts ändere, werde es schwer, das Jahr 2012 erfolgreich abzuschließen, heißt es warnend in dem Papier. Doch womöglich könnte sich schon bald etwas ändern: Noch in diesem Monat soll über die Zukunft von "Gottschalk Live" entschieden werden. Angesichts nach wie vor miserabler Quoten ist ein Ziehen der Reißleine gut möglich.