Es war gewiss keine gute Woche für Sat.1: Am Montag floppten die Serien, am Dienstag erwies sich das Comeback von "Wolff" allenfalls als Mittelmaß, mittwochs floppte "Das Parfum" - und auch der neue Donnerstag mit Shows, Dokusoap und Magazin ging gehörig baden. Da trifft es sich nur allzu gut, dass freitags der derzeitige Überflieger "The Voice of Germany" zu sehen ist. Dumm nur, dass die Castingshow seit Beginn der Liveshows vor wenigen Wochen ebenfalls allmählich unter die Räder gerät. Die Quoten kennen inzwischen nämlich nur eine Richtung: Nach unten.

Gegen die starke Fußball-Konkurrenz musste die Show am Freitag schon wieder massiv Federn lassen. Nachdem bereits in der vergangenen Woche gegen den Auftakt der neuen Dschungelshow ein neuer Negativ-Rekord aufgestellt worden war, musste sich Sat.1 diesmal mit nur noch 1,90 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern sowie 15,5 Prozent Marktanteil begnügen. Der in der vergangenen Woche aufgestellte Tiefstwert wurde damit noch einmal um mehr als drei Prozentpunkte unterbrochen. Besonders bitter: Im Vergleich zum Bestwert der Staffel büßte "The Voice" mittlerweile rund die Hälfte der Fans ein.

Besonders bitter: Insgesamt stürzte die Castingshow nun sogar unter den Senderschnitt. Mehr als 2,87 Millionen Zuschauer sowie ein Marktanteil von 8,5 Prozent waren beim Gesamtpublikum am Freitag nicht drin. Alleine gegenüber der vergangenen Woche gingen noch einmal fast 600.000 Zuschauer verloren. Zur Erinnerung: In der Anfangsphase erreichte "The Voice of Germany" zwischenzeitlich noch mehr als fünf Millionen Zuschauer - davon ist das Format nun also meilenweit entfernt. Für Sat.1 ist das vor allem deshalb ärgerlich, weil man bereits gehofft hatte, die Show entwickle sich zum Selbstläufer. Angesichts der momentan zahlreichen Baustellen im Programm ist die derzeitige Entwicklung von "The Voice" sicherlich das letzte, was die Verantworlichen gebrauchen konnten.

Enttäuschend fielen am Freitag aber auch die Tagesmarktanteile des Senders aus: 9,9 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 10,1 Prozent in der umworbenen Zielgruppe - damit fuhr Sat.1 erstmals seit vergangenem Samstag beim jungen Publikum wieder einen zweistelligen Wert ein. Doch jubeln wird darüber in Unterföhring gewiss niemand. Im Gegenteil: Die Sorgenfalten dürften nicht weniger werden, zumal "The Voice" noch dazu zwischen 13:00 Uhr und 3:00 Uhr nachts das einzige Sat.1-Format war, das überhaupt einen zweistelligen Zielgruppen-Marktanteil schaffte.