Zehn Monate lang hat Sat.1 die schwachen Quoten der täglichen Serie "Hand aufs Herz" ertragen, vier Wochen vor dem bereits beschlossenen Ende schob man die Serie nun zu Sixx ab. Das Kalkül: Sat.1 kann seinen Vorabend schneller stabilisieren und Sixx davon profitieren, dass die treuen Zuschauer zu dem noch recht jungen Frauen-Sender wechseln.
Am Montag lief "Hand aufs Herz" nun zum ersten Mal bei Sixx. Den Senderwechsel mitgemacht haben am ersten Tag immerhin 150.000 Zuschauer. Das reichte für einen Marktanteil von 1,0 Prozent beim Gesamtpublikum und 1,3 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Für einen Sender, der im Schnitt 0,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen erreicht, ist das in jedem Fall ein Erfolg.
Allerdings konnte "Hand aufs Herz" sonst auf einen treuen Stamm von knapp über einer Million Zuschauern bauen - davon gingen nur aufs TV bezogen nun erst einmal über 85 Prozent verloren. Etliche davon werden auf das Online-Angebot ausgewichen sein - doch viele dürfte man schlicht erst einmal verprellt haben. Diesen Image-Schaden sollte Sat.1 mit einberechnen in der Bewertung, ob die kurzfristige Rochade als Erfolg zu sehen ist.
Das nun auf 18 Uhr verlegte "Sat.1 Magazin" erreicht zum Start übrigens 9,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - ein verhaltener Wert, aber immerhin mehr als "Hand aufs Herz" dort in den letzten Wochen erreichte. "Anna und die Liebe" konnte davon allerdings kaum profitieren. Auch die verbliebene tägliche Sat.1-Serie kam am Montag nicht über 9,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen hinaus und bleibt damit einstweilen weiter ein Sorgenkind.