Der Sieg von Lena Meyer-Landrut bescherte dem Ersten im vergangenen Jahr nicht nur beinahe unfassbare Quoten, sondern auch die Ehre, die größte Musikshow der Welt nun selbst austragen zu dürfen. Doch auch wenn sich das Interesse der Zuschauer im Vorfeld bei den zahlreichen Sondersendungen noch in Grenzen hielt: Die Show selbst entpuppte sich auch trotz des zehnten Platzes von Lena als voller Erfolg und konnte beinahe an die Zuschauerzahlen des Vorjahres anknüpfen.
Die Details: 13,83 Millionen Zuschauer verfolgten ab 21:00 Uhr die Live-Show aus Düsseldorf und damit nur 800.000 Zuschauer weniger als vor einem Jahr - damals wurde die Zuschauerzahl wohl auch durch Lenas Triumph auf den höchsten Wert seit Anfang der 80er Jahre getrieben. Alleine um kurz nach Mitternacht feierten 2010 mehr als 20 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher den kaum noch für möglich gehaltenen deutschen Sieg. Doch auch diesmal gelang dem Ersten freilich ein Triumph.
Zum Vergleich: 2005, 2007 und 2009 sahen jeweils nur knapp über sieben Millionen Fans zu, 2008 waren gar nur 6,38 Millionen Zuschauer dabei. Triumphieren können die ARD-Verantwortlichen daher nun auch beim Blick auf den Marktanteil: Der lag mit 49,3 Prozent in diesem Jahr sogar geringfügig über dem Wert des vergangenen Jahres. Und nicht nur das: Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 7,34 Millionen Zuschauer sogar für 59,1 Prozent. Auch hier lief es für den Song Contest nur geringfügig schlechter als 2010 - damals lag der Marktanteil sogar bei 61,6 Prozent. Der Eurovision Song Contest war damit in beiden Zuschauergruppen die bislang mit Abstand meistgesehene Sendung des Jahres.
Die Neugier darauf, wie Stefan Raab, Anke Engelke und Judith Rakers durch die Show führen würden, war also enorm. Zu den deutschen Zuschauern gesellten sich allerdings wie immer Millionen Zuschauer aus aller Welt - mehr als 120 Millionen sollen am Samstagabend eingeschaltet haben. Im Ersten war derweil bereits das Interesse an der Vorberichterstattung groß: Den Countdown sahen zu Beginn des Abends bereits 6,74 Millionen Zuschauer sowie 32,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen und auch weit nach Mitternacht blieben noch knapp fünf Millionen für die Party dran. Beim jungen Publikum belief sich der Marktanteil zu später Stunde noch auf satte 44,1 Prozent.
Zu einer besonderen Ehre kam übrigens einmal mehr das "Wort zum Sonntag", das dank des prominenten Sendeplatzes unmittelbar vor Beginn des Eurovision Song Contests von 7,53 Millionen Fernsehzuschauern gesehen wurde. Die Folge dieses quotenstarken Abends, der bereits um 18:00 Uhr mit der "Sportschau" begann: Mit Marktanteilen von 28,6 und 31,4 Prozent beherrschte Das Erste den Samstag sowohl insgesamt als auch beim jungen Publikum nach Belieben. Nur bei ProSieben wird man nicht wirklich zufrieden sein: Dort wollte man bereits am Vorabend mit einem "taff"-Spezial auf den ESC-Abend einstimmen - mehr als 850.000 Zuschauer und ein Marktanteil von 8,6 Prozent in der Zielgruppe waren hierfür jedoch nicht drin.