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Vox: Zurück in der Erfolgsspur

Nach dem Rückgang vor zwei Jahren und der Stagnation im vergangenen Jahr legte Vox 2010 wieder den Vorwärtsgang ein - und das trotz Fußball-WM, die zur Jahresmitte naturgemäß auf die Quoten drückte. Dennoch stieg der Marktanteil in der Zielgruppe um 0,2 Prozentpunkte wieder auf 7,7 Prozent an. Ähnliches Bild beim Gesamtpublikum: Auch dort ging es 0,2 Prozentpunkte auf nun 5,6 Prozent Marktanteil hinauf.

In der Primetime hat Vox dabei weiterhin wenig Grund zu klagen: Die Serien-Abende laufen weiterhin gut, auch Neustarts wie "Lie to me" oder "Leverage" fügten sich dort sehr gut ein. Gut geklappt hat mit "X Factor" auch die Etablierung einer eigenen Castingshow. Für die Daytime hat Vox aber weiterhin kein wirkliches Erfolgsrezept parat: Mit alten US-Serien füllt man dort das Programm zwar günstig, aber auch ohne nennenswerten Publikumserfolg.

 

 

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RTL II: Schlechter lief's zuletzt 2002

Ein ziemlich tragisches Bild bot in diesem Jahr RTL II - und das, obwohl es gar nicht so schlecht angefangen hatte. "Big Brother" lief - zumindest aus Quotensicht - so gut wie lange nicht mehr, der neue Programmdirektor Holger Andersen brachte mit Studio-Shows in der Primetime und Stand-Up-Comedy durchaus erfolgreich neue Genres ins Programm ein. Doch dann kam der denkwürdige Herbst.

Mit trashigen Dokusoaps brachen die Quoten ein - und mit im besten Fall unbedachten Äußerungen der eigenen Senderführung bugsierte sich RTL II auch noch mitten in eine Qualitätsdebatte und ramponierte sein Image. Im zweiten Halbjahr lag der Markanteil dann auch immer wieder weit unter der 6-Prozent-Marke, im Dezember waren gar nur 5,5 Prozent in der Zielgrupe drin. Nur die guten ersten Monate des Jahres sorgten dafür, dass unter Strich letztlich nur 6 Prozent Marktanteil im Jahresschnitt übrig blieben.

Das war zwar ein vermeintlich moderater Rückgang um 0,2 Prozentpunkte - doch festzuhalten bleibt: Schlechter sah es zuletzt im Jahr 2002 aus. Und: Erstmals landete RTL II damit in der Jahresendabrechnung hinter kabel eins. Und das nicht nur in der Zielgruppe, sondern auch beim Gesamtpublikum, wo es für RTL II um 0,1 Prozentpunkt auf 3,8 Prozent Marktanteil hinab ging. kabel eins hielt sich gleichzeitig mit 3,9 Prozent Marktanteil stabil.

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kabel eins: Ein Höhenflug mit unsanfter Landung

Als kabel eins-Chef Jürgen Hörner Mitte des Jahres die 7-Prozent-Marke als Ziel ausgab, da schien das zunächst eine sehr gewagte Zielvorgabe, war es doch gerade mal zwei Jahre her, dass kabel eins erstmals überhaupt in einem Monat die 6-Prozent-Marke durchbrochen hatte. Doch schon im August war es plötzlich soweit: 7,1 Prozent in der Zielgruppe standen am Monatsende auf dem Konto.

Doch genau so schnell kam die unsanfte Landung hinterher: Im November lag der Marktanteil bereits wieder klar unter der 6-Prozent-Marke. Am Ende des Jahres blieb vom Höhenflug daher wenig übrig: Mit 6,2 Prozent lag kabel eins zwar 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und erzielte damit sogar einen neuen Allzeit-Rekord. Dennoch hatte man sich zwischenzeitlich wohl etwas mehr ausgerechnet. Auch beim Gesamtpublikum konnte mit 3,9 Prozent Marktanteil der gute Wert des Vorjahres gehalten werden, Wachstum war aber nicht drin.

Auf den Lorbeeren ausruhen sollte sich kabel eins nicht, denn der Grundstein des Erfolgs - die lange Zeit unfassbar erfolgreiche Sitcom-Schiene in der Daytime - bröckelt, seit auch ProSieben nachmittags sein Heil mit langsam wachsendem Erfolg in amerikanischen Sitcoms sucht. Dass man 2011 ähnlich viele Primetimeflops verkraften kann wie 2010, ohne dass es allzu stark auf den Senderschnitt durchschlägt, ist daher eher unwahrscheinlich.