Novum im deutschen Fernsehen: Am Donnerstagabend übertrugen mit ZDF und RTL erstmals zwei große Sender gleichzeitig ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft. Bei den bisherigen parallel laufenden Partien am letzten Gruppen-Spieltag der Vorrunde war das zweite Spiel jeweils nur in den Digital-Ablegern von ARD und ZDF zu sehen gewesen - und hatte dort mit wenigen zehntausend Zuschauern keine nennenswerte Rolle gespielt. Diesmal nahmen sich das ZDF und RTL aber gegenseitig spürbar die Zuschauer weg.
Sieger im WM-Duell wurde letztlich das ZDF: 7,35 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt das Spiel zwischen Dänemark und Japean, das reichte für einen Marktanteil von 25,8 Prozent beim Gesamtpublikum. Die Partie zwischen den Niederlanden und Kamerun, die bei RTL lief, sahen während der ersten Halbzeit zunächst 3,77 Millionen Zuschauer, während der zweiten 45 Minuten waren im Schnitt dann 4,33 Millionen Zuschauer dabei.
Für sich genommen waren beides somit natürlich die bislang quotenschwächsten Abendspiele dieser WM, da sich die beiden Sender die Fußball-Fans gegenseitig streitig machten. Zusammengenommen lag die Reichweite mit rund elfeinhalb Millionen aber auf Normal-Niveau. Wirklich unzufrieden sein muss ohnehin keiner der beiden Sender: Das ZDF erreichte trotzdem 25,8 Prozent Marktanteil und auch RTL lag mit zunächst 13,4 und dann 14,9 Prozent beim Gesamtpublikum auf einem ordentlichen Niveau. In der werberelevanten Zielgruppe war RTL zudem etwas näher dran am ZDF. Die beiden Halbzeiten des Spiels Japan - Dänemark kamen hier auf Marktanteile von 17,1 und 17,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das ZDF lag aber auch hier in Front und erzielte mit 2,85 Millionen Zuschauern aus dieser Altersgruppe einen Marktanteil von 23,4 Prozent.
Am Nachmittag musste sich das ZDF noch nicht mit Konkurrenz aus Köln herumschlagen, das Scheitern des Weltmeisters Italien noch in der Vorrunde erreichte aber für WM-Verhältnisse dennoch eher überschaubare Reichweiten. 5,75 Millionen Zuschauer sahen zu - nur bei einem 16 Uhr-Spiel waren es bislang weniger gewesen. Der Marktanteil lag aber nichtsdestotrotz bei starken 47,3 Prozent beim Gesamtpublikum und 45,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Wie immer gilt bei all diesen Zahlen: Alle Zuschauer, die die WM in Kneipen, auf Public Viewings oder am Nachmittag vielleicht auch am Arbeitsplatz verfolgt haben, sind ebenso wie die Sky-Zuschauer nicht berücksichtigt.