Nach dem Duell: Will siegt, Christiansen schwach

Lange wurde gerätselt, ob Anne Will oder Frank Plasberg für die ARD als Moderator beim TV-Duell zwischen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier dabei sein wird, schließlich einigte man sich auf Plasberg. Anne Will moderierte stattdessen den Talk vor und nach dem TV-Duell - und hat damit gar keinen so schlechten Deal gemacht.

Das TV-Duell bescherte ihrem Polittalk nämlich die beste Zuschauerzahl seit langer Zeit. Immerhin 6,45 Millionen Zuschauer sahen zu, wie Will im Anschluss mit Gästen wie Günther Jauch oder Klaus Wowereit über das Duell sprach, das war mehr als jeder Vierte, der zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher saß. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es für einen für Polittalk-Verhältnisse außergewöhnlich guten Wert von 14,8 Prozent. Die ARD hängte damit wie auch bei der eigentlichen Duell-Übertragung auch bei der Nachberichterstattung die Konkurrenz locker ab.

Besonders schwach schnitt einmal mehr Sat.1 ab. Der chronisch schwache Christiansen/Aust-Talk "Ihre Wahl! Die Sat.1-Arena" blieb auch bei Ausgabe 4 bei miserablen 4,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen. Insgesamt sahen 770.000 Zuschauer ab drei Jahren zu. Allerdings hatten Aust und Christiansen auch eine denkbar schlechte Ausgangssituation: Bei Sat.1 verfolgten auch das TV-Duell zuvor nur 790.000 Zuschauer - immerhin konnte die Zuschauerzahl danach also fast stabil gehalten werden.

Neben Sat.1 können auch RTL und das ZDF nicht zufrieden sein. Beim ZDF blieben nach dem Duell 2,82 Millionen Zuschauer dran, der Marktanteil lag mit 10,7 Prozent auf einem überschaubaren Niveau. RTL erreichte mit der halbstündigen Nachberichterstattung gar nur 1,63 Millionen Zuschauer, die Marktanteile lagen mit 5,8 Prozent beim Gesamtpublikum  und 7,2 Prozent in der Zielgruppe meilenweit unter dem Senderschnitt. Erstaunlich übrigens: RTL hatte mit seinem 15-minütigen Vorprogramm ab 20:15 Uhr als einziger der übertragenden Sender mehr Zuschauer als mit dem eigentlichen Duell. 2,19 Millionen sahen zunächst zu, das Duell verfolgten dann nur 2,06 Millionen.