Sat.1 hat bei seiner Actionserie "GSG 9" eine bemerkenswerte Ausdauer bewiesen. Obwohl die Quoten seit Monaten miserabel waren, hielt der Berliner Sender bis zum bitteren Ende an der Serie fest und zeigte sie sogar weiter tapfer auf dem 20:15 Uhr-Sendeplatz. Belohnt wurde der Sender dafür allerdings nicht.
Schon dass es überhaupt eine zweite Staffel gab, war nur einem kurzfristigen Aufschwung zum Ende von Staffel 1 zu verdanken - denn die meiste Zeit über dümpelte "GSG 9" auch damals schon weit unter Senderschnitt vor sich hin. Die Entscheidung für eine Verlängerung der Serie dürfte man beim Sender dann aber schnell bereut haben.
Schon der Staffelauftakt Mitte Februar fiel mit einem Marktanteil von 10,0 Prozent mager aus - der endgültige Absturz kam dann aber vier Wochen später, als "GSG 9" als deutsche Actionserie auch noch direkt gegen die einzige weitere deutsche Actionserie "Alarm für Cobra 11" antreten musste. Seitdem lag der Marktanteil tief im einstelligen Bereich, kämpfte zeitweise sogar mit der 5-Prozent-Marke - eine schnelle Absetzung hätte da nicht verwundert, zumal Sat.1 bei "Deadline" kurz zuvor trotz höherer Quoten vorzeitig den Stecker gezogen hatte.
Doch Sat.1 hielt durch, bis in dieser Woche nun das Staffelfinale auf dem Programm stand. Einen nennenswerten Aufschwung brachte aber auch das nicht mehr: 1,51 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen die letzte Folge "Helden". Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag somit bei mageren 6,1 Prozent. In der Zielgruppe sah es mit 6,8 Prozent Marktanteil kaum besser aus.
Bei Sat.1 ruhen die Hoffnungen nun auf den Serien-Neustarts im Herbst - und einer Kehrtwende in der Ausrichtung dieser Serien. Bislang versuchte sich Sat.1 vorwiegend an Action- und Krimi-Stoffen. Ab Herbst soll es dann mit zwei Serien im Krankenhaus-Milieu, die sich vorwiegend ans weibliche Publikum richten, aufwärts gehen.