Natascha Zuraw sollte mit ihrem Daily Talk, in dem statt einem gleich bis zu fünf Themen wie am Fließband behandelt werden, den RTL-Nachmittag, der seit dem Niedergang der Gerichtsshows vor sich hindümpelte, endlich wieder in Schwung bringen. Doch die neueste Nachmittagsreform verschlimmerte die Lage bei RTL nur noch.
Nachdem "Natascha Zuraw" in der vergangenen Woche schon nur miese Marktanteile zwischen 8,3 und 11,8 Prozent in der Zielgruppe eingefahren hatte, begann die zweite Woche mit einem neuerlichen Tiefschlag. Gerade mal noch 220.000 14- bis 49-jährige Zuschauer wollten den Daily-Talk sehen, das reichte in der Zielgruppe nur noch für völlig indiskutable 6,9 Prozent Marktanteil. Insgesamt hatten 0,41 Millionen Zuschauer ab drei Jahren eingeschaltet.
Nicht nur die inzwischen abgesetzten Gerichtsshows und die eingestellte Coachingshow "Familienhilfe mit Herz" holten auf diesem Sendeplatz deutlich bessere Werte, auch mit Wiederholungen von Dokusoaps wie "Einsatz in vier Wänden - Spezial" fuhr RTL in den letzten Wochen besser. Freuen wird man sich über die RTL-Probleme weiter in erster Linie in Berlin: Sat.1 bleibt mit seinen Richtershows auf Höhenflug. Barbara Salesch hatte am Dienstag fast fünf mal so viele Zuschauer wie Natascha Zuraw.
Am Dienstag überzeugte auch der Rest des überarbeiteten RTL-Nachmittags nicht. Die Dokusoap "Mitten im Leben" blieb bei sehr mageren 10,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen. Auch für die Gameshow "Einer gegen 100", die sich bislang unter den neuen Formaten am besten schlug, lief es am Dienstag nicht gut. 370.000 14- bis 49-jährige Zuschauer reichten diesmal nur für 10,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Insgesamt hatten 660.000 Zuschauer ab drei Jahren eingeschaltet.