Weil man bei McKinsey errechnet hat, dass das Magazin "Sat.1 am Mittag" zu teuer ist, kippte es Sat.1 am Montag mit sofortiger Wirkung aus dem Programm. Dass die Montagssendung bereits die letzte sein würde, erfuhr die Redaktion erst während der Sendung, die Sat.1-Zuschauer vom Sender bislang gar nicht. Nach wie vor wird im Videotext und auf der Website das Magazin angekündigt, als wären die Ereignisse des gestrigen Tages gar nicht passiert.
Für die betroffenen Mitarbeiter auf der einen Seite eine Genugtuung, auf der anderen Seite aber auch besonders bitter: "Sat.1 am Mittag" verabschiedete sich aus Quotensicht mit einem Paukenschlag: Der Marktanteil in der Zielgruppe betrug hervorragende 18,0 Prozent, über sieben Prozentpunkte mehr als der derzeitige Sat.1-Schnitt. Überhaupt hatten nur zwei Sat.1-Sendungen am Montag einen noch höheren Marktanteil: Das "Frühstücksfernsehen" und "Niedrig und Kuhnt". Insgesamt schauten 0,69 Millionen Zuschauer ab drei Jahren zu, was auch beim Gesamtpublikum für sehr gute 14,5 Prozent Marktanteil reichte.
Am Montag holte sich Sat.1 überraschend sogar den Tagessieg in der Zielgruppe. Der Film "Matilda" war mit 1,56 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern die meistgesehene Sendung des Tages, der Marktanteil lag bei starken 16,0 Prozent. Insgesamt schauten 2,51 Millionen Zuschauer ab drei Jahren zu, was 10,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Im Anschluss lief auch "Toto & Harry" mit 13,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gut.