Am 19. April bescherte Harald Schmidt dem "heute-journal" einen kräftigen Zuschaueranstieg. 4,24 Millionen Zuschauer sahen damals zu - für einen Donnerstagabend eine beachtliche Zahl - in den Wochen davor und danach waren es jeweils klar unter 3 Millionen Zuschauer.
Ärgerlich für die ARD ist allerdings: Bei seinem Haussender wollen seine eigenen Sendungen im Gegensatz einfach nicht so recht laufen. Der Vorabend-Ausflug mit "Pssst" wird nach allzu schwachen Quoten nicht fortgesetzt und auch seine Late Night befindet sich schon seit langem in einer schweren Quotenkrise.
Diese scheint sich in den letzten Wochen sogar noch zu verschärfen. Die erste Sendung nach der Winterpause holte Ende Januar noch rund zwei Millionen Zuschauer. Seitdem ging es aber wieder deutlich bergab. Seit März wurde die Marke von 1,5 Millionen Zuschauern nur noch zwei Mal übersprungen, in den letzten Woche dümpelt die Show zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Zuschauern vor sich hin.
In Marktanteile umgerechnet waren das am Donnerstagabend beispielsweise ernüchternde 7,3 Prozent. Am Mittwoch reichte es gar nur zu miserablen 6,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Zum Vergleich: Der ARD-Schnitt liegt 2007 bislang bei 13,8 Prozent. Und während Schmidt zu Sat.1-Zeiten besonders bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern tolle Quoten holte, sieht es dort derzeit sogar noch mauer aus. 6,4 Prozent Marktanteil waren es bei den jungen Zuschauern am Donnerstagabend, 6,1 Prozent am Mittwoch, in der vergangenen Woche lag man sogar nur bei 5,5 Prozent Marktanteil. Inzwischen schauen häufig nicht einmal mehr 500.000 14- bis 49-Jährige mehr zu.
Über die Gründe kann man sich streiten. Die einen empfinden Schmidt als nicht mehr lustig und häufig gelangweilt, andere beklagen die unregelmäßigen Ausstrahlungen und die Tatsache, dass die wenigsten für 30 Minuten ein Programm einschalten wird ihr übriges tun. Zumindest letzters wird ab Herbst zumindest anders werden: Dann sendet Harald Schmidt im Zuge des Plasberg-Wechsels ins Erste nur noch einmal wöchentlich am Donnerstag, dann aber dafür 60 Minuten am Stück. Auch wenn man bei der ARD stets betont, der Wert eines Harald Schmidt für den Sender bemesse sich nicht in dessen Einschaltquoten: Diese Maßnahme sollte ihm endlich wieder einen Quotenaufschwung bescheren, wenn die ARD dauerhaft eine Rechtfertigung für die hohen Ausgaben für Harald Schmidt haben will.