Weißer Rauch über Berlin, Deutschland hat bald wieder eine neue Regierung. Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt, den sie am Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Das Erste und das ZDF haben dafür ihr Programm am Nachmittag unterbrochen - mit besserem Ergebnis für die Mainzer. Dort kam ein einstündiges "ZDFheute live" auf 1,37 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 17,8 (gesamt) und 10,8 (14-49) Prozent Marktanteil. Das Erste erreichte mit einem "Tagesschau Extra" nur 750.000 Menschen und einstellige Marktanteile.
Abends informierten sich dann aber die meisten Menschen im Ersten: Die "Tagesschau" erreichte 5,14 Millionen Menschen, ein eingeschobener "Brennpunkt" hielt danach noch 4,59 Millionen vor den TV-Geräten. Insgesamt lagen die beiden Sendungen so bei etwa 20 Prozent Marktanteil, beim jungen Publikum wurden starke 18,4 und 14,3 Prozent gemessen. Das ZDF hielt nach den "heute"-Nachrichten (3,43 Mio.) noch 2,63 Millionen bei einem "ZDF Spezial", damit waren solide 12,5 Prozent drin.
Die eigentliche Primetime verlief dann vor allem für Das Erste enttäuschend: "Das erste Attentat" startete zwar immerhin mit 3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 12,8 Prozent Marktanteil. Die zwei weiteren Episoden ließen dann aber auf 2,26 und 1,80 Millionen nach, am Ende fiel die Serie auf einen einstelligen Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen war die Produktion, die schon seit einer Woche in der Mediathek zum Abruf steht, von Beginn an kein Erfolg. Die weiteren Folgen sind am Freitag zu sehen, dann allerdings erst ab 22:30 Uhr.
Im ZDF hielt derweil Horst Lichter die Fahnen hoch: "Bares für Rares" unterhielt 3,91 Millionen Menschen, damit waren 16,8 Prozent Marktanteil drin. Mit 420.000 jungen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 9,3 Prozent Marktanteil landete das ZDF sogar noch vor Stefan Raabs "Du gewinnst hier nicht die Million" bei RTL. Das "heute journal" und das "auslandsjournal" lagen beim jungen Publikum später sogar noch bei 11,8 und 11,4 Prozent. Die Champions-League-Highlights brachten es auf exakt 10 Prozent, insgesamt sorgten die 1,64 Millionen Zuschauer für 15,1 Prozent.
Wie viele Menschen die Partie von u.a. Borussia Dortmund gegen Barcelona live gesehen haben, ist unklar. Zu sehen war dieses Match bei DAZN, vollständige Reichweitendaten liegen dazu nicht vor. Klar ist: Alleine über den linearen Sender DAZN 1 HD sahen 124.000 Personen zu, bei den 14- bis 49-Jährigen kam der Streamingdienst so auf 1,8 Prozent Marktanteil. Dieser Wert umfasst aber nicht nur das Spiel, sondern eine mehr als dreieinhalbstündige Live-Strecke, die um 20 Uhr startete. Das Spiel alleine dürfte also noch eine höhere Reichweite gehabt haben. Hinzu kommen natürlich noch solche Personen, die das Spiel über die DAZN-App gesehen haben, diese sind in den genannten Zahlen nicht enthalten. Durch die AGF werden mittlerweile auch schnelle Abrufzahlen von DAZN ermittelt, veröffentlicht werden diese Daten aber auch weiterhin nur monatlich (DWDL.de berichtete). In der Vergangenheit machte die lineare Nutzung bei DAZN nur rund 15 bis 20 Prozent des Gesamtangebots aus.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;